How To: So testest du einen Online-Marketing Trend für deinen Blog

Top oder Flop? So findest du heraus, ob ein Online-Marketing Trend für dich funktioniert!

How To: So testest du einen Online-Marketing Trend für deinen Blog

Pinterest ist in. Glaubt man was man online liest, ist es DIE Möglichkeit schlechthin, neue Leser und mehr Traffic zu bekommen. Vor einiger Zeit war es Instagram, das von vielen als das neue Marketingwunder angepriesen wurde. Und der nächste große Online-Marketing Trend, der momentan aufkommt, ist der Einsatz von Facebook Gruppen. Und für jedes Thema gibt es ExpertInnen, die dir versprechen, dass sie die richtige Lösung für dich haben.

Aber stimmt das wirklich? Ist es so einfach, einen neuen Trend auf deinen Blog umzulegen und auf einen Schlag erfolgreich zu sein? In diesem Blogartikel zeige ich dir, wie du herausfinden kannst, ob ein Trend für dich geeignet ist oder nicht. Neben einem Praxisbeispiel habe ich auch einen gratis Download, mit dem du deine Erfolge tracken kannst.

Welcher Online-Marketing Trend funktioniert bei dir? So findest du es heraus! Klick um zu Tweeten

Warum passt nicht jeder Online Marketing Trend zu jedem Blog?

Lass uns mit der einfachsten Frage starten, nämlich warum nicht jeder Trend für jeden Blog geeignet ist. Denn das ist schnell erklärt: jeder Blog ist anders. Jeder Blog hat eine andere Zielgruppe und Nische – und er verfolgt andere Ziele. Jemand der hobbymaßig bloggt, verfolgt andere Ziele als jemand, für den der Blog ein Marketingkanal ist, mit dem er Kunden gewinnen möchte. Das macht es jemandem, der deinen Blog nicht kennt, unmöglich zu sagen, was bei dir funktioniert und was nicht.

So findest du heraus, ob sich das Ausprobieren eines Trends lohnt

Der einzige Weg einen Blogging Trend zu prüfen ist, ihn auszuprobieren. Natürlich gibt es Anzeichen, die dir bei der Entscheidung ob du ihn ausprobieren sollst oder nicht helfen, aber im Endeffekt kannst du nur ausprobieren, ob er für dich funktioniert oder nicht.

Schritt 1: Recherche

Folgende Fragen solltest du dir stellen, bevor du dich an die Arbeit machst:

  1. Unterstützt der Trend mein Unternehmensziel?
    Geht es dir darum, eine neuen Zielgruppe anzusprechen? Produkte zu verkaufen? Neue Newsletter-Adressen zu sammeln? Eine Methode, die dir mehr Traffic bringt, hilft dir nicht unbedingt dabei, deinen Expertenstatus auszubauen. Und nur weil du mehr Newsletter-Abonnenten generierst, muss das nicht auch automatisch die Anzahl deiner Verkäufe steigern. Werde dir also klar darüber, was du mit dem Umsetzen des Blogging Trends erreichen möchtest und informiere dich, ob das möglich ist.
  2. Erreiche ich meine Zielgruppe mit diesem Trend?
    Wenn du festgestellt hast, dass der Trend deine Ziele unterstützt, dann solltest du unbedingt auch überlegen, ob er zu deiner idealen Zielgruppe passt. Wenn ein Social Media Kanal im Spiele ist, dann ist es oft sinnvoll zu überprüfen, welche Leute auf dem Kanal unterwegs sind. Snapchat kann zum Beispiel toll geeignet sein, wenn du eine junge Zielgruppe ansprechen möchtest, aber Kunden im B2B-Bereich zu gewinnen kann schwierig werden.
  3. Habe ich genügend Ressourcen, um den Trend auszuprobieren?
    Und noch eine dritte Frage solltest du dir unbedingt stellen: habe ich die nötige Zeit und Ressourcen, um den Trend (richtig) mitzumachen? Facebook-Gruppen erfordern zum Beispiel viel administrativen Aufwand und  beanspruchen Zeit. Den Pinterest-Trend kann man mit Hilfe von Tools auch mit relativ wenig Zeitaufwand mitmachen. Aber nicht nur die Zeit spielt hier eine Rolle – gerade bei Pinterest ist es notwendig, optimierte Grafiken zu nutzen. Kannst du die selbst erstellen oder brauchst du dabei Hilfe? Hast du die nötigen Bilder, um dich auf Instagram zu konzentrieren, …
Ziele, Zielgruppe, Ressourcen - Vorüberlegungen bevor du einen Online-Marketing Trend ausprobierst. Klick um zu Tweeten

All diese Infos solltest du in deiner ersten Recherche einholen, damit du weißt, ob es sich lohnt Zeit und evt. auch Geld in einen Trend zu stecken. Wenn du dich entschieden hast den Blogging Trend deiner Wahl auszuprobieren, dann ist hier aber noch nicht Schluss, sondern die Arbeit beginnt eigentlich erst.

Schritt 2: Ziele setzen & Statistiken notieren

Beginne damit, dir Ziele zu setzen. Angenommen, du möchtest deine Newsletter-Anmeldungen mit Hilfe von Pinterest steigern – wie viele neue Abonnenten möchtest du generieren? Leg hier nicht nur fest, was dein absolutes Wunschziel ist (das kann ruhig etwas hoch gegriffen sein, damit du einen Ansporn hast). Sondern leg auch ein Minimalziel fest, das du erreichen „musst“ um den Blogging Trend weiter zu führen.

Um zu überprüfen, ob du deine Ziele erreichst, musst du natürlich den aktuellen Ist-Stand aufschreiben. Bleiben wir beim Newsletter-Abonnenten Beispiel: wie viele Abonneten generierst du bisher in einem Monat über Pinterest? Das kannst du mit Hilfe von Google Analytics herausfinden. Notiere dir die Kennzahlen der letzten 2-3 Monate, damit du nicht nur eine Momentaufnahme deiner Statistiken hast und eventuelle Flauten und Spitzen erkennst.

Schritt 3: Testzeitraum festlegen & testen

Wenn du deine Ziele festgelegt hast, dann geht es ans Umsetzen und Testen des Trends. Ein Fehler den ich dabei oft sehe ist, dass der Testzeitraum zu kurz gewählt wurde. Wenn nach 2 Wochen keine sichtbaren Veränderungen eintreten, dann wird oft das Handtuch geworfen.

Ich weiß, dass es frustrierend sein kann, wenn du Zeit und Energie in etwas steckst und nicht gleich Erfolge siehst. Aber Änderungen sind in vielen Fällen erst nach ein paar Monaten sichtbar. Deshalb empfehle ich, Online-Marketing Trends mindestens 2-3 Monate auszuprobieren, bevor du eine Entscheidung triffst. Natürlich kannst du auch vorher stoppen, wenn du merkst, dass du nicht genügend Ressourcen hast oder dir der Trend überhaupt keinen Spaß macht.

Neue Trends solltest du zumindest 2-3 Monate ausprobieren bevor du sie wieder verwirfst. Klick um zu Tweeten

In diesem Testzeitraum solltest du dich genau auf die Umsetzung einer Strategie bzw. einer Maßnahme konzentrieren. Damit du später auch wirklich feststellen kannst, was deinen Erfolg ausgemacht hat.

Schritt 4: Veränderungen prüfen

Nachdem deine Testzeit abgelaufen ist, ist es Zeit die Veränderungen zu überprüfen. Nimm das Dokument in dem du deine Ziele notiert hast zur Hand und überprüfe, ob sich etwas verändert hat. Hast du deine Ziele erreicht oder vielleicht sogar übertroffen?

Das kannst du nicht nur prüfen, indem du die Zahlen notierst. Du kannst dir die Zahlen auch direkt in Google Analytics ansehen und zwei Zeiträume vergleichen. Das geht allerdings nur, wenn du Google Analytics schon installiert hattest bevor du deinen Test gestartet hast. Der Vorteil davon: Google Analytics rechnet dir nicht nur die Steigerung in & aus (so wie mein Worksheet). Dir wird zusätzlich eine übersichtliche Grafik angezeigt, in der die Ergebnisse noch greifbarer werden.

Online Marketing Trends: Beispiel Statistikvergleich in Google Analytics
In Google Analytics kannst du Zahlen von zwei Zeiträumen miteinander vergleichen.

Google Analytics eignet sich nicht nur hervorragend dafür, Statistiken zu überprüfen. Darüber hinaus kannst du auch die Auswirkungen auf andere Statistiken deiner Seite feststellen – zum Beispiel, ob steigender Traffic auch steigende Newsletter-Anmeldungen ausgelöst haben. Hier bekommst du Hilfe dabei, dich in Google Analytics zurecht zu finden und herauszufinden welche Zahlen für dich von Bedeutung sind.

Schritt 5: Die Entscheidung

Danach ist es Zeit, deine Entscheidung zu treffen. Ich habe dafür diese Richtlinien:

  1. Wenn mein Wunschziel erreicht wurde, behalte ich den Trend bei
  2. Wenn mein Minimalziel erreicht wurde, verändere ich meine Methode (und hole mir z.B. Hilfe von einer ExpertIn) und versuche das Ergebnis zu verbessern
  3. Wenn ich nicht mal das Minimalziel erreicht habe, dann verfolge ich den Marketing-Trend nicht weiter und überlege mir etwas Neues

Das Erreichen der Ziele ist zwar der größte Faktor für mich, aber nicht der einzige. Wenn ich Geld in ein Tool investieren musst, wäge ich ab, ob die Kosten den Erfolgen gegenüber stehen. Und auch der Zeitaufwand spielt für mich eine Rolle: oft werde ich im Laufe der Zeit geübter und somit schneller. Wenn das nicht der Fall ist, muss ich überlegen, ob ich die Zeit weiterhin aufwenden kann. Und zum Schluss spielt natürlich auch die Freude an einer Maßnahme mit hinein: quälst du dich jedes Mal, eine Aufgabe zu erledigen? Oder macht es dir Freude?

Praxisbeispiel

Wie könnte der Test eines Online-Marketing Trends in der Praxis aussehen? Anfang August habe ich mich entschlossen, das Pinterest-Planungstool Board Booster (gibt es nicht mehr, eine tolle Alternative ist Tailwind *) zu testen. Damit kann man Pinterest-Pins einplanen, die dann über einen längeren Zeitraum automatisch gepostet werden. Eines meiner Ziele: Mehr Traffic durch Pinterest generieren. Dabei habe ich die oben beschriebenen Punkte durchlaufen, hier gebe ich dir noch einmal einen kleinen Einblick:

Online Marketing Trends: Pinterest Performance mit BoardBooster steigern

Schritt 1: Recherche

Auf den Punkt Recherche gehe ich hier nicht im Detail ein, weil er für jede Online-Marketing Methode und jeden Selbständigen anders ist. Mein übergeordnetes Ziel für diesen Test war „mehr Traffic“. Ich habe mir verschiedene Blogartikel und Webinare dazu angesehen und mich informieren, welche Techniken es gibt. Eines haben alle Blogartikel versprochen: mehr Traffic – also war ich zuversichtlich, dass ich mein Ziel erreichen kann. Durch den Einsatz eines automatisierten Tools ist der Zeiteinsatz relativ gering, was sich mit meinem Zeitplan gut vereinbaren lässt ;-)

Schritt 2: Ziele setzen & Statistiken notieren

Nachdem der Zeiteinsatz eher gering ist, habe ich auch meine Ziele relativ gering gehalten. Mein Mindestziel war eine Steigerung um 15%, mein Wunschziel war aber eine Steigerung um 45%. Für das Überprüfen meiner Zahlen habe ich ein Google Doc genutzt, das du in der Blogothek runterladen kannst. Du kannst die Ergebnisse aber auch einfach mit Papier und Stift ausrechnen.

Schritt 3: Testzeitraum festlegen & testen

Wie ich oben schon geschrieben habe, teste ich neue Methoden in der Regel 3 Monate lang, so auch diesmal.

Schritt 4: Veränderungen prüfen

Danach musst du berechnen, ob du dein angestrebtes Ziel und Mindestziel erreicht hast. Ausgehend davon kannst du entscheiden, ob du einen Online-Marketing Trend weiterführen möchtest oder nicht.

Online Marketing Trends: Beispiel Erfolgstest Freebie

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Schritt 5: Meine Entscheidung

Bevor ich die Daten in mein Statistik-Sheet eingetragen habe, war ich mir ziemlich sicher, dass Board Booster zwar eine nette Spielerei ist, aber nicht viel Auswirkung hat. Und hätte ich auf mein Gefühl gehört, hätte ich es vermutlich nicht weiter genutzt. Die Zahlen verraten mir aber etwas anderes: die Besucher von Pinterest sind um mehr als die Hälfte gestiegen. Mein Learning: Wenn es um die Auswirkung von Online-Marketing Trends geht verlasse ich mich auch in Zukunft weniger auf mein Bauchgefühl, sondern mehr auf die Zahlen dahinter!

Wie testest du neue Maßnahmen (z.B. wenn du einen neuen Social Media Kanal ausprobierst)? Verlässt du dich auf Zahlen oder auf dein Bauchgefühl?

 

10 Kommentare zu „Top oder Flop? So findest du heraus, ob ein Online-Marketing Trend für dich funktioniert!“

  1. Hallo Janneke,
    Spannend, mit Pinterest zur Traffic-Steigerung habe ich mich in letzter Zeit auch intensiver beschäftigt, mit dem selben Ergebnis. Auch ich erhalte konstant mehr Traffic über Pinterest, seit ich hier regelmäßig aktiv bin.
    Ich beobachte meine Zahlen seit September und ziehe auch Vergleiche zu anderen sozialen Netzwerken, um zu beurteilen, wo sich der Aufwand am meisten lohnt.

    Liebe Grüße,
    Daniela

  2. Liebe Janneke,
    danke für diesen Beitrag! Ich finde es wichtig, offen für Neues zu sein und ggf auch selber auszuprobieren. Und besonders wichtig finde ich dabei, sich dann eben auch selber seine eigene Meinung kritisch zu bilden. Nur weil bekannte Blogger eine gewisse Strategie verfolgen, muss das eben nicht zu jedem passen.
    Und eigentlich geht es doch auch genau um DAS: Individualität.
    Ausser bei Pinterest: da teile ich deine Erfahrung und die meiner Vorkommentatorin. ;D Boardbooster hat den Traffic enorm auf meinem Blog gepusht. Aber auch hier gilt drauf zu schauen: was bringt es mir?! Hohe Besucherzahlen alleine bringen dir nämlich erstmal gar nichts, wenn die Besucher direkt wieder weiter zum nächsten Blog ziehen. Dann war alles ohne Mehrwert und außerdem hat womöglich noch dein Geldbeutel gelitten.
    Danke für deinen anregenden Beitrag! Ich mag deine individuelle Sichtweise und dass du auch mal andere Inhalte schreibst. :)

    1. Hallo Sunray!
      Vielen Dank für deinen Kommentar und das Kompliment :-)

      Es ist schon verlockend, wenn jemand schreibt er weiß wie man mit totaaaal wenig Aufwand totaaal viel Traffic bekommt. Aber im Punkt Individualität stimme ich dir voll und ganz zu: nicht jeder kann oder mag, was für einen anderen super funktioniert. Und ich glaube da kommt es auch ein bisschen auf die Erfahrung der Blogger an: am Anfang macht man vielleicht noch mehr mit, bis man merkt, dass man 1. zeitlich sowieso nicht alles schafft und 2. nicht alles so funktioniert wie jemand verspricht.

      Und auch im Punkt „Traffic ist nicht alles“ stimme ich dir zu: ich hab mir zusätzlich auch angesehen, ob meine Newsletter-Anmeldungen gestiegen sind, wie hoch die Verweildauer war, … Kann man ja mit einem Statistik-Tool wie Google Analytics zum Glück mit ein paar Klicks machen :-)

      Liebe Grüße,
      Janneke

  3. Servus!

    Danke für den lesenwerten und vor allem hilfreichen Artikel. Jetzt muss ich, wenn die Frage im Laufe von Konzeptentwicklungen an mich herangetragen wird, nicht mehr ganz so weit ausholen – ich verweise von nun an zu dir. ;)

    Liebe Grüße aus Wien
    Ivana

    1. Hallo Ivana,
      seher gerne! Ja das stimmt, das ist wirklich ein Thema über das man jede Menge sagen kann. Freut mich, wenn ich dir ein bisschen Arbeit abnehmen kann ;-)

      Liebe Grüße,
      Janneke

  4. Hallo liebe Janneke,

    schön, wieder einen guten Tipp von Dir zu bekommen. Mein Blog ist nur Hobbyblog, deshalb kommen für mich viele Tools und Marketingaktivitäten nicht infrage, weil – wann soll ich denn das alles gebacken bekommen? So sieht es auch mit den vielen Trends aus, die kommen und gehen… Snapchat oder Istastory oder wer weiß was noch. Ich finde es wirklich wichtig, sich auf den eigenen USP zu konzentrieren und das, warum und wofür man bloggt. Ich teile mich einfach gerne mit und schön, wenn es Leser interessiert – aber muss es immer gleich mehr sein?

    Viele Grüße aus Hessen,
    Bärbel aka Farbenfreundin

  5. Ein super Artikel, dem ich mich voll und ganz anschließen kann. Vor allem gefällt mir daran, dass er strategisch an das Thema herangeht. Oftmals kommt das zu kurz.

    Die Wichtigkeit des Testens kann auch nicht genug betont werden. Zum einen hilft das Testen, wie im Artikel erwähnt, das Bauchgefühl zu überprüfen. Zum anderen bringt es konkret vorwärts und das im Rahmen einer Gesamtstrategie.

    Also Testen der beste Weg, um nicht einfach blindlings etwas anzufangen, nur weil andere es auch tun, und andererseits auch nicht in ewigen Grübeleien hängen zu bleiben.

    Ich freue mich auf weitere Beiträge dieser Art.

  6. Liebe Janneke,
    ich bin gerade über die MomPreneurs-Seite auf deinen Blog gestoßen. Genau das Thema interessiert mich gerade brennend! Danke Dir!!!
    Übrigens: Tolle Aufmachung, sehr übersichtlich und professionell!
    Mit stylischen Grüßen
    Claudia

  7. Pingback: Online (Marketing) Panoptikum: Prognosen für 2017, Panik bei Youtubern

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