Vor ein paar Monaten habe ich mit einem Freund gesprochen, der zufällig auch Unternehmer ist und er hat mir verraten, dass er eigentlich gar keine Lust mehr auf sein Business hat. Er fand seine Aufgaben anstrengend und sein Angebot langweilig. Meine Antwort darauf: “Warum änderst du dann nicht etwas daran?” hat für große Verwirrung gesorgt. “Was soll ich denn ändern?”
Also hab ich mir gedacht, ich zeige dir mal, was du in deinem Online-Business alles ändern kannst und geb dir Beispiele warum und wie ich mein Business in den letzten fast 10 Jahren geformt habe.
Inhaltsverzeichnis
Warum müssen wir überhaupt etwas an unserem Business ändern?
Ganz ehrlich: Ich bin bin die Letzte, die einfach so das Bedürfnis hat, etwas an ihrem Business zu ändern. Am liebsten wäre es mir, wenn ich einmal alles einrichte und für den Rest der Zeit läuft dann alles dahin wie bisher.
Aber das funktioniert in der Realität nicht. Denn wir entwickeln uns persönlich weiter, unsere Lebensumstände ändern sich, wir lernen immer neue Dinge dazu und auch unser Umfeld ändert sich.
Wenn wir dann in einem Unternehmen gefangen wären, das noch auf dem Status Quo von vor 5 Jahren ist, wäre das ziemlich traurig. Ich behaupte mal, da könnten wir genauso gut in ein Angestelltenverhältnis gehen, bei dem wir kein Mitgestaltungsrecht haben.
Woran merkst du, dass du etwas ändern musst?
Vielleicht fängst du jetzt an, nervös auf dem Sessel herumzurutschen und dich zu fragen: Muss ich denn etwas ändern? Hab ich den Punkt vielleicht schon verpasst?
Nein, keine Panik. Wenn du rundum zufrieden bist – und damit meine ich, wenn dein Business dir Freude macht – dann musst du nichts ändern. Ich lasse jetzt in dieser Folge mal den Business-Erfolg ein bisschen aus, denn natürlich kannst du immer etwas ändern, um noch mehr Umsatz zu machen. Aber diese Änderungen müssen dann auch immer zu dir passen.
Denn ich bin der Meinung, dass es für den Erfolg AUCH wichtig ist, dass du Freunde an deinem Business hast.
Wenn du dir nicht sicher bist, ob du zufrieden bist oder nicht (ja, auch solche Phasen hatte ich schon), verrate ich dir am Schluss noch 3 Fragen, die du dir stellen kannst, um herauszufinden, ob du etwas an deinem Business ändern solltest.
Jetzt lass uns aber mit einem Überblick starten, was du in deinem Business alles ändern könntest.
Möglichkeit Nr. 1: Dein Angebot
Und ich starte mit dem, der für mich am wichtigsten und am einfachsten zu verändern ist: deinen Angeboten.
Viele von uns starten im Online-Business mit 1:1 Beratung oder Coaching. Und gehen dann über in einen Online-Kurs und danach ein betreutes Gruppenprogramm.
Dass das ein guter Weg ist, haben wir mal gehört und deshalb macht man das halt so.
Allerdings gibt es ein Problem: passt das zu dir und deinen Bedürfnissen?
Als ich angefangen habe, waren E-Books und Online-Kurse DAS große Ding am Markt. Ja, das ist schon einige Zeit her… Und deshalb habe ich das gemacht. Allerdings habe ich gemerkt, dass ich damit unzufrieden war: ich hatte kein direktes Feedback von den Kund:innen. Und das war für mich schwierig, denn woher weiß ich dann, ob sie Erfolge mit meinen Produkten haben?
Also habe ich mein Businessmodell so umgestellt, dass ich direkten Kontakt hatte: Ich habe statt Online-Kursen lieber Workshops, eine Membership und Gruppenprogramme angeboten. Und war so näher an meinen Kunden dran, wodurch ich wieder mehr Freude an meiner Arbeit hatte.
Bis ich dann ein paar Jahre später wieder an einem Punkt war, wo ich wusste, dass ich etwas ändern muss – nämlich vor der Geburt meiner Kinder. Davor habe ich oft 60 Stunden pro Woche gearbeitet, weil ich großteils meine Zeit für Geld verkauft habe. Ich habe z.B. WordPress Blogs aufgebaut, 1:1 Beratung angeboten, usw.
Während meiner Schwangerschaft war mir dann schon bewusst, dass das so nicht weiter geht. Also habe ich wieder überlegt, wie sich mein Business am besten an mich anpassen kann. Und ich habe ALLE Angebote, bei denen ich Zeit gegen Geld tausche, eingestampft. Übrig geblieben ist nur die Blogothek, mein Blogging-Programm, das es auch heute noch gibt.
Das sind die zwei größten Änderungen, die ich in meiner Produktpalette gemacht habe. Zwischendrin habe ich immer mal wieder kleinere Experimente gemacht, um herauszufinden, was mir liegt und was nicht. Aber ich laufe nicht mehr jedem neuen Shiny Object hinterher.
Aber ich finde gerade Angebote sind der Punkt, der mir am leichtesten hilft, mein Business an mein Leben anpassen zu können.
Möglichkeit Nr. 2: Verkaufs-Strategie anpassen
Der nächste große Punkt im Online-Business ist das Marketing bzw. Verkaufen. Hier stellt sich immer die Frage, ob du dich mit der Art und Weise, wie du deine Produkte verkaufst, wohl fühlst?
Im Grunde gibt es ja nur zwei große Modelle: Evergreen-Funnel oder Live-Launches.
Ich habe 9 Jahre immer wieder live gelauncht, das heißt mehrmals pro Jahr große Launch-Events wie Webinare oder Summits veranstaltet und dann einen Großteil meiner Kund:innen in 3-4 Wochen pro Jahre gewonnen.
Das hat lange Zeit gut funktioniert für mich. Ich liebe die Energie von Live-Launches und den Kontakt mit meinen Kundinnen. Ich habe unheimlich viel über meine Zielgruppe gelernt und mochte ehrlich gesagt auch den Nervenkitzel und die Aufregung bei jedem neuen Launch.
Bis ich letztes Jahr einfach genervt und müde von all den Launches war. Meine Zwillinge und unser Privatleben verlangt mir ganz schön viel ab und ein Nervenkitzel der neuen Art – nämlich ob ich in meiner Launch-Woche gesund sein werde oder wieder krank im Bett liege (was letztes Jahr leider öfter der Fall war) hat dazu geführt, dass ich etwas ändern wollte.
Also habe ich Anfang des Jahres angefangen, mein Blogging-Jahresprogramm, die Blogothek, von 2 Launches pro Jahr auf ein Evergreen-Modell umzustellen. Das heißt, dass jetzt das ganze Jahr über neue Leute in das Programm kommen können, allerdings besser verteilt. Und auch das ist etwas, das mir aktuell sehr entgegenkommt.
Ich arbeite fast jede Woche an meinem Funnel. Das heißt, du darfst dir das nicht so vorstellen wie “zurücklehnen und die Kunden kommen”, aber es ist eine andere – gefühlt langsamere – Art von Arbeit.
Vielleicht bist du noch nicht so weit, dass du auf Evergreen umsteigen möchtest. Auch dann kannst du an deiner Art zu launchen etwas ändern. Du kannst z.B. statt eines Webinars eine Challenge machen. Oder statt einer Challenge einen Tag der offenen Tür. Oder einfach einen E-Mail Launch ausprobieren. Es gibt auch hier wieder so viele Möglichkeiten und es ist absolut erlaubt auszuprobieren.
Möglichkeit Nr. 3: Zielgruppe & Nische
Die nächste Veränderung ist etwas tiefgreifender und kann deshalb auch etwas länger dauern, bis sie umgesetzt ist: Du kannst zu jeder Zeit deine Nische und Zielgruppe anpassen.
Damit meine ich nicht, dass du ein vollkommen neues Business starten solltest – was du natürlich auch tun kannst. Aber oft reicht es, Kleinigkeiten zu ändern, um dich wieder wohl zu fühlen.
Hier ist wieder ein Beispiel aus meinem Business: Mein Blogging-Programm war anfangs für alle Leute gedacht, die einen Blog aufbauen wollen. Das hat am Anfang auch total gepasst und mir Spaß gemacht. Aber mit der Zeit habe ich gemerkt: dadurch, dass viele Teilnehmerinnen dabei waren, die Bloggen großteils als Hobby gesehen haben und somit keinen Druck hatten zu bloggen (weil sie damit ja keine Kunden gewinnen mussten), hatten sie auch nicht so tolle Ergebnisse. Sie haben keine Verantwortung für sich und ihren Blog übernommen, sondern erwartet, dass ich ihnen jeden kleinsten Schritt diktiere. Und das wollte ich irgendwann nicht mehr.
Also habe ich die Zielgruppe geändert und unterstütze jetzt Frauen, die mit ihrem Blog als Expertinnen sichtbar werden und Kund:innen gewinnen wollen. Die sich hinsetzen und für ihren Erfolg arbeiten. Fragen stellen und nicht erwarten, dass ich ihnen alles vorkaue.
Ganz ehrlich: ich war einmal an einem Punkt wo ich die Blogothek schließen wollte. Aber unter anderem durch diese Änderung habe ich mich wieder neu für mein Produkt begeistert.
Und was für die Zielgruppe gilt, gilt natürlich auch für die Nische: wenn du dich weiter entwickelst, dann darf sich das auch in deinem Business widerspiegeln. Dieser Podcast hier ist das beste Beispiel. Zu Beginn meiner Selbstständigkeit habe ich keinen einzigen Gedanken auf Zeitmanagement und Produktivität verschwendet. Mittlerweile weiß ich aber, wie wichtig es ist – unter anderem auch, um strategisch bloggen zu können – sich damit zu beschäftigen und habe neben dem Thema Bloggen ein ganz neues Thema und sogar einen eigenen Kurs mit dem Namen Projekt: Fokus! in mein Business mit aufgenommen.
Möglichkeit Nr. 4: Team & Prozesse
Und der letzte Punkt, an dem du etwas ändern kannst, sind dein Team und deine Prozesse.
Ich frage mich immer wieder.
- Was nervt mich oder strengt mich an? Ich bin mir ganz sicher, dass es bei dir Aufgaben gibt, die du nicht gerne machst. Bei mir sind das ganz klar E-Mails beantworten, aber auch Social Media Nachrichten / Kommentare. Sobald du das weißt, kannst du dir überlegen, was du daran ändern willst. Kannst du dir jemanden ins Team holen, der das für dich übernimmt? E-Mails war eins der ersten Dinge, die ich abgegeben habe und ich möchte nie wieder zurück. Ich weiß, dass meine Kundinnen gut betreut werden und habe nicht selbst den Druck, dass ich darauf antworten muss, sondern kann mein Zeit zum Beispiel mit dem Aufnehmen von Podcast-Folgen verbringen.
- Was langweilt mich? Das sind oft Aufgaben, die wir immer und immer und immer wieder machen müssen. Auch hier gäbe es die Möglichkeit, jemanden ins Team zu holen, der das für dich übernimmt. Oder du überlegst mal, ob du diese Aufgaben automatisieren kannst. Und sparst so nicht nur Zeit und Geld, sondern auch Nerven.
Gerade beim Team kannst du aber nicht nur in die eine Richtung ändern – also dass du dir neue Leute ins Team holst – sonder auch die andere. Wenn du merkst, dass du mit einem zu großen Team nicht zurechtkommst, dann reduziere. Oder wenn du merkst, dass du den Überblick verlierst, dann hol dir eine Projektmanagerin ins Team, die das Team für dich koordiniert.
Du siehst, es gibt so viele Möglichkeiten an deinem Business herumzufeilen. Mir ist nur zu gut bewusst, dass jeder Schritt in Richtung Veränderung eine Überwindung ist und Mut erfordert. Aber du musst diese Schritte ja nicht alleine machen.
In meinem Blog & Business Mentoring-Programm nehmen wir dein Business unter die Lupe und schauen, was du ändern kannst. Einerseits, damit es dir wieder mehr Spaß macht – aber andererseits, damit du weißt wie du noch strategischer bloggen kannst, um deine (monetären) Business-Ziele zu erreichen. Wenn du möchtest, lass uns ein unverbindliches Kennenlern-Gespräch vereinbaren, in dem wir überlegen, was die nächsten Schritte für dich sein könnten und wie ich dich dabei unterstützen kann.
Was ändert sich bei mir?
Ich hab angekündigt, dass ich dir auch verrate, was sich bei mir ändern wird.
Und diese Änderungen sind ganz frisch, denn ich bin in deiner Mastermind, wo ich mich regelmäßig über mein Business austausche. Und erst letzte Woche war ich wieder auf einem Retreat, wo ich mir genau diese Frage gestellt habe: Bin ich mit meinem Business zufrieden? Und was möchte ich ändern?
- Ich mache wieder weniger Erstgespräche. Die habe ich Anfang des Jahres eingeführt, um wieder mehr Kontakt zu meiner Zielgruppe zu bekommen und ihre aktuellen Bedürfnisse und Wünsche besser zu verstehen. Mittlerweile habe ich eine ganze Menge gemacht und einiges gelernt. Was, das verrate ich dir in der nächsten Folge. Aber um mir meine Zeit wieder freier einteilen zu können, reduziere ich die Termine wieder.
- Ich wünsche mir, dass ich mich wieder mehr auf Weiterbildung fokussieren kann. Denn das hilft mir, noch besseren Content zu erstellen und meine Produkte zu verbessern. Deshalb habe ich in meinem Kalender jeden Tag eine Stunde blockiert, die ich für Weiterbildung und die Umsetzung davon reserviert habe.
- Ich möchte den Content, den ich erstelle, besser nutzen. Deshalb veröffentliche ich ab sofort nur noch alle 2 Wochen eine Podcast-Folge. Das ist etwas, das ich meinen Kund:innen ständig sage: lieber seltener posten, aber dafür den bestehenden Content besser nutzen. Ich tappe immer wieder in die Falle, wo ich mir denke “jetzt mit Team kann ich mehr machen”. Aber im Endeffekt möchte ICH mich persönlich um den Content kümmern, deshalb gehe ich wieder zurück zu dem, was ich predige.
- Außerdem habe ich beschlossen eine Änderung rückgängig zu machen: Anfang des Jahres habe ich beschlossen, meinen Projekt: Fokus! Kurs nicht mehr aktiv zu verkaufen. Aber ich denke so oft an das Produkt und werde ständig von meinen Kundinnen darauf angesprochen, wie sehr ihnen mein Fokus-System geholfen hat, dass ich den Kurs nicht so dahin schlummern lassen möchte. Deshalb bekommt er ein größeres Upgrade und geht demnächst als Version 2.0 an den Start.
- Und ich habe eine Sache auf meine Wunschliste geschrieben, die ich vermutlich nicht gleich umsetzen kann. Aber langfristig möchte ich nur noch eine 4-Tage-Woche haben, um einen Tag für mich und meine Hobbies zu haben. Denn auch das zahlt auf mein Business ein!
Das sind wahrscheinlich die wichtigsten Änderungen, aber den Rest werdet ihr auch mitbekommen. Da halte ich euch gerne auf dem Laufenden.
3 Fragen, die du dir regelmäßig stellen solltest:
Und zum Schluss hab ich euch noch versprochen die 2 Fragen zu verraten, die ich mir immer wieder stelle und die auch du dir regelmäßig stellen kannst:
- Kann ich mir vorstellen, dass mein Businessalltag in 5 Jahren noch genauso aussieht wie heute? Falls nicht – was will ich ändern?
- Was begeistert mich in meinem Business und worauf könnte ich verzichten?
- Wenn Zeit und Geld keine Rolle spielen würden – was würde ich in meinem Business tun?
Das sind keine allzu einfachen Fragen, zugegeben. Aber es lohnt sich, wenn du dir diese Fragen immer wieder stellst. Denn die sind oft der Startschuss für einen Veränderungsprozess.
Also wenn du ein Journal hast, dann schnapp es dir, notiere dir die Fragen und setz dich in ein gemütliches Kaffeehaus.
Und wenn du etwas an deinem Business ändern willst und Unterstützung brauchst, dann sieh dir hier die Details zu meinem Blog & Business Mentoring an und lass uns ein unverbindliches Erstgespräch führen!
Der Beitrag spricht mich total an, da wir gerade dabei sind, unser zukünftiges Haus zu planen. Dabei überlegen wir auch, wie wir den Arbeits- und Kreativbereich so gestalten können, dass er inspiriert und motiviert. Besonders der Punkt, regelmäßig zu hinterfragen, ob der aktuelle Alltag auch in Zukunft noch passt, finde ich wichtig – das lässt sich nicht nur auf ein Business, sondern auf viele Lebensbereiche anwenden. Die Idee, Änderungen mutig anzugehen und Prozesse langfristig zu optimieren, nehme ich auf jeden Fall mit!
Danke- sehr informativ und super zusammengefasst.
Vielen Dank für diesen inspirierenden Beitrag!
LG Rahel