Persönlich und privat beim Business-Blog: wie viel sollst oder musst du wirklich preisgeben?

Persönlich und privat beim Business Blog

Stell dir vor, du lädst Freunde zu dir nach Hause ein. Der Kaffee duftet verlockend, einladende Gespräche füllen den Raum und eine entspannte Atmosphäre liegt in der Luft. 

Aber da ist auch eine Grenze, eine unsichtbare Linie zwischen dem Teilen lustiger Anekdoten und dem Bewahren deiner Privatsphäre. 

Genau so fühlt es sich manchmal an, wenn wir über Persönliches auf unserem Blog schreiben sollen, nicht wahr? 

Ich kenne den Zwiespalt zwischen Persönlichkeit zeigen und dem Wunsch, nicht zu viel von meinem Innersten preiszugeben. 

Heute möchte ich dir zeigen, wie du diese Balance findest – wie du deine Persönlichkeit in deinem Blog zeigen kannst, ohne dich dabei unwohl zu fühlen oder zu viel von deinem Privatleben preiszugeben. 

Denn Persönlichkeit ist wie der perfekte Kaffee: stark, ehrlich und einfach unwiderstehlich.

Warum ist Persönlichkeit am Blog wichtig?

Ganz einfach: Es geht darum, Authentizität zu zeigen. Die Menschen wollen wissen, wer hinter dem ganzen “Fachwissen” steckt. 

Denn schließlich ist es ja so: Menschen kaufen von Menschen. 

Das heißt, deine Leser:innen kommen nicht nur wegen deines Inhalts, sondern auch deinetwegen. Sie wollen die Person hinter den Worten kennenlernen. 

So ähnlich ist es ja auch mit den Promis – sie werden von den Paparazzi gejagt, weil Menschen sie sympathisch finden und mehr über sie erfahren möchten. Fühl dich also geehrt, wenn jemand mehr Persönliches von dir erfahren möchte. 😉

Aber zurück zum Thema: Indem du deine Persönlichkeit am Blog einbringst, baust du eine Verbindung zu deinen Leser:innen auf, die du mit reinen Fachartikeln nicht erreichen würdest. Übrigens: 

Fachartikel kann jeder schreiben – erst die Persönlichkeit macht sie einzigartig.

Gerade in Zeiten von KI, wo wir unser Blogging-Verhalten etwas anpassen müssen, ist das Zeigen von Persönlichkeit umso wichtiger.

Mit Persönlichkeit in deinen Blogartikel erschaffst du dir eine treue Community, die sich mit deinen Gedanken, deinen Erfahrungen und deinen Werten identifiziert. Du baust Vertrauen auf. Deine Leser:innen fühlen sich besser verbunden und verstanden.

Genau das ist auch Personal Branding: Du etablierst dich als Marke und baust eine Beziehung zu deinem Publikum auf, die auf Authentizität und Vertrauen basiert. Das ist enorm wichtig, denn letztlich erinnern sich die Menschen immer an die Geschichten und die Menschen dahinter – dann erst kommen die Inhalte oder Produkte ins Spiel. 

Mehr zu diesem spannenden Thema findest du in meinem Blogartikel „Personal Branding mit einem Blog“. 

Der Unterschied zwischen „Privat“ und „Persönlich“

Eines der häufigsten Missverständnisse beim Bloggen ist, dass du dein gesamtes Privatleben im Internet teilen musst, um persönlich zu sein. Aber weißt du was? 

Das stimmt so nicht! 

Dieser Mythos stammt aus Zeiten, in denen Blogger noch als Influencer unterwegs waren. Gerade in der heutigen Zeit und bei einem Business-Blog ist das definitiv (und zum Glück) anders. 😉

Heute heißt Persönlichkeit zeigen nicht, dass du dein gesamtes Leben ausplaudern musst. Es geht eher darum, eine Verbindung zu deinen Lesern herzustellen – eine, die auf Ehrlichkeit, Echtheit und gemeinsamen Interessen basiert. 

Persönlich sein bedeutet, dass du authentisch über Themen schreibst, die dir wichtig sind, und du deine individuelle Perspektive einbringst. Ohne dabei in Bereiche deines Lebens vorzudringen, die privat bleiben sollen. 

Es geht um den Funken Persönlichkeit, der deine Inhalte menschlich und greifbar macht, ohne dabei zu intim zu werden.

PrivatPersönlich
Religionszugehörigkeitpersönlicher Weg zum Erfolg
BeziehungsstatusBilder von dir
finanzielle SituationMission & Werte teilen
politische ÜberzeugungenSichtweise zu aktuellem Branchenthema teilen
Hier ein paar konkrete Beispiele zur besseren Übersicht – damit siehst du den Unterschied sicher ganz deutlich

Die Grenzen deiner Privatsphäre

Mach dir bewusst und überlege dir genau, welche Teile deiner Persönlichkeit du teilst. Einige Aspekte deines Lebens sind vielleicht besser privat – sei es aus Respekt vor anderen Menschen in deinem Umfeld oder einfach aus dem Bedürfnis heraus, einen Teil deines Lebens für dich zu behalten.

Jeder hat unterschiedliche Komfortzonen, wenn es um das Teilen persönlicher Informationen geht. Es ist wichtig, dich selbst zu reflektieren und festzulegen, was für dich selbst angemessen ist und was nicht. 

Eine gute Faustregel ist oft, dass, wenn du dich unwohl fühlst oder glaubst, dass bestimmte Informationen zu privat sind, sie wahrscheinlich besser nicht geteilt werden sollten. Es ist deine Geschichte und du allein bestimmst, welche Teile davon du der Welt zeigen möchtest.

Ich gebe dir ein persönliches Beispiel: 

Ich erzähle gerne von meinen beiden Praktikantinnen (Zwillingen). Aber ich gehe dabei nie ins Detail oder verrate Dinge, die für sie peinlich sein könnten. Ich nenne ihre Namen nicht und zeige sie höchstens von hinten oder von oben auf Social Media, um ihre Privatsphäre zu schützen. 

Mach auch du dir sehr genau bewusst, welche Teile deines Lebens öffentlich und welche privat bleiben sollten. Jeder hat unterschiedliche Grenzen, und es ist völlig in Ordnung, diese zu setzen und einzuhalten.

Passende Themen für mehr Persönlichkeit am Blog

Wie kannst du nun konkret mehr Persönlichkeit in deinen Blogartikeln zeigen? Ganz einfach: Indem du geschickt persönliche Elemente in deine Artikel einbindest. 

Zum Beispiel mit Storytelling in der Einleitung deines Artikels. 

Denn indem du mit einer privaten Geschichte startest, weckst du Neugier, zeigst Persönlichkeit und baust eine emotionale Verbindung zu deinen Lesern:innen auf. 

Beginne vielleicht mit einer Anekdote oder einem Erlebnis aus deinem Leben, das einen subtilen Bezug zum Thema deines Artikels herstellt. Zum Beispiel könntest du eine relevante Situation beschreiben, die dich zu deinem heutigen Standpunkt in Bezug auf das Thema geführt hat.

Auch eine interessante Frage oder Begebenheit, die langsam in den Kern deines Artikels führt, ist eine Möglichkeit. Vielleicht fällt dir ja jetzt schon eine kurze, aber fesselnde Geschichte aus deinem Alltag ein, die direkt oder indirekt mit einem Thema verbunden ist?

Übrigens: Je öfter du das machst, desto mehr fallen dir zukünftig Situationen im Alltag sofort auf, über die du gut schreiben und mit einem deiner Themen verbinden kannst. 😉

Auch die Themenwahl selbst kann helfen, Persönlichkeit zu vermitteln. Es gibt zum Beispiel Themen wie:

  • Meine 3 größten Fehler + Learnings beim Thema { dein Thema },
  • Ich gestehe: Ich mache { etwas, das deine Leser überrascht } auch!
  • Warum ich { dein Beruf } geworden bin,
  • Ein Tag im Leben von { dein Beruf }

mit denen du deine Persönlichkeit geschickt in deinen Blog integrieren kannst.

Das sind übrigens nur einige von vielen Beispielen aus meinem Content Hub. Hier bekommst du 52+ exklusive Blogartikel-Vorlagen, sodass dir nie wieder die Ideen ausgehen. 😊

Und hab keine Angst bei der Themenauswahl. Denk bitte daran: Wir haben alle ähnliche Probleme und Herausforderungen – durchleben sogar manchmal dieselben Situationen. 

Indem du deine Erfahrungen teilst, schaffst du eine Art „Wir-Gefühl“ – deine Leser:innen fühlen sich besser verstanden.

Durch deine Geschichten erkennen sie, dass sie nicht allein sind und dass es anderen genauso geht. Diese Geschichten erzeugen ein Verständnis, Mitgefühl und eine Verbundenheit zwischen dir und deinen Leserinnen. 

Du teilst Erfahrungen, von denen viele profitieren können und die ihnen helfen, sich weniger allein mit ihren Herausforderungen zu fühlen.

Also: Wenn du das Gefühl hast, dieses Learning muss unbedingt raus in die Welt – dann los gehts – hau in die Tasten! 🙂

5 Tipps, um die richtige Balance zwischen Persönlichkeit und Privatsphäre zu finden

Falls du dir noch immer unsicher bist und alles richtig machen willst, dann kommen hier ein paar gute Tipps, die dir ganz sicher helfen:

1. Zielgruppenanalyse 

Überlege dir, wer deine Hauptzielgruppe ist. Was könnte für sie von Interesse sein? Welche persönlichen Erfahrungen könnten für sie hilfreich oder relevant sein?

2. Kernbotschaft bestimmen

Kläre für dich, was die Hauptbotschaft deines Beitrags ist. Welche persönlichen Details oder Erlebnisse unterstützen diese Botschaft am besten, ohne zu sehr in deine Privatsphäre einzudringen?

3. Sensible Themen meiden 

Vermeide sensible oder kontroverse Themen, die deine Leser:innen möglicherweise überfordern oder abschrecken könnten. (Außer, du setzt sie bewusst und sehr gezielt ein)

4. Persönlichkeit mit Mehrwert

Sorge dafür, dass deine persönlichen Einblicke einen Mehrwert bieten. Selbstreflexion, Learnings oder inspirierende Geschichten können nützlich sein, ohne zu privat zu werden.

5. Schrittweises Teilen

Starte mit weniger persönlichen Informationen und steigere langsam die privaten Einblicke, wenn du eine stärkere Verbindung zu deinen Leser:innen aufgebaut hast.

Fazit

Beim Bloggen ist es entscheidend, dass du deine eigene Stimme findest, ohne deine Grenzen zu überschreiten. Zeige Authentizität, erzähle deine Geschichten, aber überlege dir genau, was du teilst. 

Finde deine Balance, denn am Ende ist es nicht nur wichtig, dass deine Leser deine Inhalte schätzen, sondern auch, dass du dich dabei wohlfühlst. 

Authentizität und Respekt gegenüber deiner Privatsphäre sind das Geheimnis zu einer starken und anziehenden Präsenz in deinem Blog. 

Wie handhabst du es bisher in deinem Blog? Zeigst du private Einblicke? Wenn ja, was war dein privatester Einblick? Verrate ihn mir gern in den Kommentaren! 🙂

3 Kommentare zu „Persönlich und privat beim Business Blog“

  1. Liebe Janneke,

    dein Beitrag behandelt ein wichtiges Thema. Nicht jeder will viel in den sozialen Netzwerken von sich preisgeben. Sich vorerst genau zu überlegen, welche Infos man mit der Leserschaft teilt, dient zum einen dem Selbstschutz und zum anderen ist es authentisch, nur das zu teilen, was man als richtig und angebracht ansieht.

    Liebe Grüße
    Marcin S.

  2. Hallo Janneke,

    den Unterschied zwischen privat und persönlich habe ich auch lange nicht verstanden. Ich wollte nichts persönliches von mir auf dem Blog haben – das interessiert doch keinen (dachte ich). Außerdem geht niemand an, wie ich lebe. (dachte ich auch ;) )….

    Die Wahrheit ist eine ganz andere: Persönliche Anekdoten machen einen Blogartikel erst zu dem was er sein soll: Mein persönliches Wissen, meine Meinung und meine Sichtweise.

    Gerade in der Einleitung finde ich persönliche Momente toll. Aber natürlich können sie sich durch den ganzen Artikel ziehen – und ihn so „umrahmen“. Wenn man das schafft, ist das mehr als genial.

    Liebe Grüße

    Birgit

  3. Liebe Janneke,

    du hast den Nagel auf den Kopf getroffen. Beim Bloggen ist die Authentizität von entscheidender Bedeutung und macht die Beiträge echt. Ich sehe es als einen befreienden und kreativen Prozess, Blogartikel zu verfassen und gebe dabei stets persönliche und tatsächliche Erlebnisse preis.

    Liebe Grüße
    Nick

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