Prokrastination überwinden: 4 Schritte gegen Aufschieberitis

Prokrastination überwinden: 4 Schritte gegen Aufschieberitis im Online-Business

Vielleicht hast du auch so eine Aufgabe in deinem Business, die du schon seit Wochen vor dir herschiebst.
Den Newsletter, den du schreiben wolltest. Die Angebotsseite, die immer noch halbfertig ist. Oder den Blog, den du „schon ganz bald“ starten willst.

Und dann kommt wieder irgendwas dazwischen: Social Media, E-Mails, ein spontaner Kunden-Call.

Am Ende des Tages hast du zwar gearbeitet, aber die wirklich wichtigen Dinge sind wieder nicht passiert.

Das ist Prokrastination. Und nein, es liegt nicht daran, dass du faul bist oder zu wenig Disziplin hast. Es gibt Gründe, warum wir aufschieben und die Dinge immer auf den letzten Drücker erledigen. Und Strategien, wie du das Muster endlich durchbrichst.

In diesem Artikel zeige ich dir 4 wirksame Schritte, wie du Prokrastination überwinden kannst. Praktisch, sofort umsetzbar – und speziell für dich als Selbstständige im Online-Business.

Warum wir Aufgaben aufschieben: die wahren Ursachen von Prokrastination

Prokrastination hat nichts mit Faulheit zu tun.
Du hast Ziele. Du hast Ambitionen. Und trotzdem hast du diese eine Aufgabe immer wieder nach hinten geschoben.

Warum prokrastinieren wir? Meistens wegen ganz konkreter Prokrastination-Ursachen im Kopf, nicht wegen mangelnder Disziplin.

Typische Ursachen für Prokrastination im Business

  • Aufgabe zu groß / zu unklar. „Blog starten“, „Angebotsseite finalisieren“, … Das sind alles Aufgaben, die zu breit, zu diffus. Wenn du nicht weißt was zu tun ist, dann machst du es so wie die anderen und schiebst die Aufgabe erst mal vor dich hin.
  • Keine Struktur, kein erster Schritt. Ohne Plan hat dein Gehirn sofort Ausreden auf Lager: das muss ich jetzt noch nicht machen. Davor brauche ich noch „…“.
  • Angst zu scheitern. „Was, wenn niemand meinen Blogartikel liest? Was, wenn der Launch floppt?“ Deshalb schützt du dich, in dem du lieber gar nichts veröffentlichst.
  • Perfektionismus. Du möchtest alles „perfekt“ machen – aber das gibt es leider nicht… Du wirst immer noch etwas finden, was du noch besser machen könntest/solltest. Und so verhinderst du, dass du fertig wirst.
  • Keine kurzfristige Belohnung. Scrollen auf Instagram setzt sofort Dopamin und damit eine Belohnung frei. Andere Dinge, wie SEO oder die Buchhaltung, leider nicht. Und da ist die Versuchung groß, das aufzuschieben und sich erst mal was anderes zu „gönnen“.
  • Zu viele Optionen. Zehn Todo-Listen, drei Tools, null Entscheidung. Meistens ist mehr nicht besser, sondern schlechter, weil es dich überfordert. Das Zauberwort: Prioritäten setzen.
Gründe für Prokrastination im Business

Warum Aufschieberitis nichts mit Faulheit zu tun hat

Aufschieben schützt dich.

Nicht vor der Aufgabe – sondern vor unangenehmen Gefühlen: Unsicherheit, Angst vor Bewertung, Zweifel, ob du „gut genug“ bist.

Wenn du das erkannt hast, kannst du endlich an den richtigen Schrauben drehen: Klarheit, Minischritte, Verbindlichkeit.

Und genau da setzen die nächsten vier Schritte an.

Schritt 1: Finde dein persönliches Warum (statt nur “mehr Disziplin”)

Viele meiner Kund:innen kommen zu mir und sagen: „Ich will bloggen.“

Das klingt super (denn es gibt viele gute Gründe für einen Blog). Aber mal ehrlich: Warum willst du das eigentlich?

Möchtest du unabhängig von Social Media werden? Kontakt zu deinen Lesern aufbauen? Deine Mission in die Welt hinaus tragen?

Disziplin alleine sorgt nicht dafür, dass du aufhörst zu prokrastinieren. Zumindest nicht langfristig. 

Wenn dein Ziel schwammig bleibt, ist oft nicht klar warum du diese eine unangenehme Aufgabe überhaupt angehen solltest. Das heißt wenn du deine Aufschieberitis überwinden willst, brauchst du ein Warum, hinter dem du voll und ganz stehst.

Dein Warum im Business

  • Nicht „Ich will bloggen“ → sondern: „Ich will Kund:innen gewinnen, ohne täglich auf Instagram präsent sein zu müssen.“
  • Nicht „Ich will einen Newsletter starten“ → sondern: „Ich will regelmäßig an mein Angebot erinnern, damit die Leute nicht vergessen, dass es mich gibt.“
  • Nicht „Ich will meine Website überarbeiten“ → sondern: „Ich will, dass mehr Menschen ein Erstgespräch buchen.“
Prokrastination im Business überwinden - so findest du ein Warum, das dich motiviert.

Gedankenexperiment: Was verändert sich konkret in meinem Alltag?

Frag dich mal: Was ist anders, wenn ich die Aufgabe endlich erledigt habe?

Nicht nur für dein Business – auch für dich persönlich.
Vielleicht heißt das: Weniger Stress? Mehr freie Zeit? Ein stabileres Einkommen?

Du kannst deine Gedanken gerne aufschreiben, damit du bei der nächsten Versuchung zu prokrastinieren nachlesen kannst.

Schritt 2: Erstelle einen klaren Plan statt nur ein Ziel

Lass uns bei dem Beispiel bleiben, das wir vorhin schon hatten:

„Ich starte einen Blog“

Das ist ein Ziel. Aber noch kein Plan…

Ziel vs. Plan: Darum reicht Motivation nicht

Ein Ziel sagt dir nur, wohin du willst.
Ein Plan sagt dir, wie du hinkommst.

Beispiel:

  • Ziel: „Ich starte meinen Blog.“
  • Plan: „Am Montag sammle ich 3 Themenideen. Am Mittwoch schreibe ich eine Gliederung. Am Freitag tippe ich den ersten Abschnitt.“

Wer einen Plan hat, kommt ins Tun. Wer nur ein Ziel hat, bleibt beim Aufschieben hängen und hofft, dass ihn irgendwann die Motivation packt.

So trickst du dein Gehirn aus: Klarheit statt Chaos

Unser Gehirn liebt Klarheit. Denn Offene Baustellen bedeuten Stress rauben Energie. Und das will unser Körper auf jeden Fall verhindern.

Wenn du nicht weißt, wo du anfangen sollst, kannst du gar nicht erst anfangen mit fokussiertem Arbeiten. Dann sucht dein Kopf automatisch die Ablenkung:

Social Media. Wäsche falten. Katzenvideos.

Das heißt wenn du Prokrastination überwinden willst, brauchst du einen ganz klaren Fahrplan, der dir sagt wann du was machst.

Die Lösung: Brain-Dump für mehr Klarheit

Wenn du nicht weiter kommst, mach zuerst einen Brain-Dump: Schreib alle Aufgaben auf, die dir zum Thema einfallen. Am besten gleich in ein Projektmanagement-Tool wie Asana oder Notion. So siehst du schwarz auf weiß, was zu tun ist und kannst flexibel planen.

Schritt 3: Zerlege deine Aufgaben in noch kleinere ToDos.

Du hast jetzt also eine To-Do-Liste für dein Vorhaben und somit einen Plan.

Und trotzdem:

Kennst du das Gefühl, wenn eine Aufgabe so riesig wirkt, dass du schon beim Gedanken daran blockierst?

Das ist der Moment, wo du prokrastinierst.

Dein Kopf hört:
„Ich schreibe einen Blogartikel.“
Und denkt sofort: „Puh, das dauert ja Stunden! Das ist anstrengend, das mache ich lieber später.“

Ja, große Aufgaben können auch ein Grund für das ständige Aufschieben sein! Deshalb geh deine Liste nach dem Braindump durch und zerlege die Aufgaben in kleine Teilaufgaben.

Warum kleine Schritte helfen, Aufschieberitis zu besiegen

  • Sie senken die Hürde. „Heute schreibe ich nur die Überschrift“ wirkt machbar.
  • Sie geben dir ein schnelles Erfolgserlebnis.
  • Sie bringen dich ins Tun und das nimmt Druck raus (und sorgt oft dafür, dass du dann weitermachst).

Praxisbeispiele für Mini-Schritte

  • Statt: „Ich plane meinen Redaktionsplan für 6 Monate.“ → „Ich sammle heute nur 3 Themenideen.“
  • Statt: „Ich schreibe einen kompletten Artikel.“ → „Ich überlege mir, welche Unter-themen in den Artikel passen.“
  • Statt: „Ich richte meinen Blog ein.“ → „Ich melde mich bei einem Hoster an.“
Prokrastination im Business überwinden - Mini-Schritte helfen dir bei Aufschieberitis

Schritt 4 – Verbindlichkeit schlägt Motivation

Wenn du die ersten 3 Schritte erledigt hast, dann bist du auf einem guten Weg. Du weißt, warum du das machst, du hast einen Plan, den du in kleine Schritte zerlegt hast.

Und hast du dabei sogar neue Motivation getankt endlich anzufangen.

Aber: Motivation ist unzuverlässig.

Das, was du brauchst und was wirklich effektiv ist, ist Verbindlichkeit.

Denn glaub mir: (Lieb gemeinte) Kontrolle ist der beste Weg um aus der Schockstarre raus zu kommen.

So sorgst du für mehr Verbindlichkeit in deinem Business-Alltag

  • Du kannst dich einer Mastermind-Gruppe anschließen, wo ihr euch gegenseitig accountable haltet.
  • Du buchst ein Programm oder Coaching. Allein das Investment hilft oft schon beim Dranbleiben.
  • Du erzählst jemandem konkret, was du bis wann umsetzt. z. B.: „Ich veröffentliche meinen ersten Blogartikel bis zum 15. Mai.“

Je öffentlicher oder verbindlicher du dein Ziel machst, desto eher ziehst du es auch durch. 

Und das muss nicht gleich dramatisch sein. Du musst deine Pläne nicht mit deinen 2.000 Followern auf Social Media teilen.

Manchmal reicht schon ein Buddy, dem du sagst: „Hey, frag mich nächste Woche mal, ob ich’s gemacht hab.“

Bonus: Entlarve deine Lieblings-Ausreden

Bevor du loslegst, noch ein extra Tipp. Oder besser gesagt: ein kleiner Reality-Check.

Denn egal ob du dir ein klares Warum gesetzt hast, einen Plan machst oder Mini-Schritte gehst:

Deine Ausreden finden immer wieder einen Weg, dich auszubremsen.

Was ist deine Lieblingsausrede?

So unterschiedlich wie jeder von uns sind auch unsere Ausreden. Vielleicht ist es ja eine von diesen hier:

  • Ich habe keine Zeit.“ → oder ist es dir in Wahrheit gerade nicht wichtig genug?
  • Ich bin noch nicht bereit.“ → Ganz ehrlich: Wer bestimmt das? Niemand außer dir.
  • Ich bin noch nicht gut genug.“ → Niemand verlangt Perfektion!

Reflexionsfrage, die dich sofort weiterbringt

Es gibt noch viele, viele Ausreden mehr. Beobachte mal, bei welcher Ausrede du dich immer wieder ertappst.

Und frag dich dann ehrlich: Was steckt wirklich dahinter, dass ich diese Aufgabe jetzt nicht erledige?

Vielleicht merkst du, dass der Grund dahinter so groß oder wichtig ist, dass du die Aufgabe nicht anpackst. Dann weißt du, woran du wirklich arbeiten musst. Und dass du nicht einfach faul bist! 

Fazit: So überwindest du Prokrastination wirklich

Prokrastination überwinden ist kein Hexenwerk.
Es geht nicht um mehr Disziplin, sondern um die richtigen Strategien:

  1. Finde dein persönliches Warum.
  2. Mach aus Zielen einen Plan.
  3. Starte mit Mini-Schritten statt Großprojekten.
  4. Setz auf Verbindlichkeit statt Motivation.
  • Bonus: Entlarve deine Ausreden, bevor sie dich bremsen.

👉 Du musst nicht alles auf einmal umsetzen. Fang mit einem einzigen Schritt an.

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FAQ – Häufige Fragen rund um Prokrastination

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