Absprungrate verbessern - so bleiben Leser länger auf deinem Blog

Absprungrate verbessern – 12 Tipps, wie Leser länger auf deinem Blog bleiben

In letzter Zeit gibt es für meine 2 ½ jährigen Praktikantinnen (a.k.a. Zwillinge) nichts Schöneres, als sich zu vergleichen: „Ich bin größer“, „Ich bin schneller“, … Jede Ausfahrt mit dem Laufrad wird so für mich besonders amüsant, weil sie sich manchmal so sehr auf diese Vergleiche konzentrieren, dass sie vergessen weiterzufahren. Wodurch die andere die Chance hat zu triumphieren 😅

Diese Lust auf Vergleiche erinnert mich immer ein wenig an uns Blogger. Denn auch wir wollen zumindest immer wissen, wie es um die Zahlen der anderen steht, damit wir unsere Blog-Statistiken vergleichen können.

Bei vielen Kennzahlen ist dieser Vergleich unmöglich, weil sie sich von Nische zu Nische komplett unterscheiden. Eine, bei der ein Vergleich theoretisch möglich wäre, ist die Absprungrate. Aber gleichzeitig ist sie auch die Kennzahl, die am häufigsten missinterpretiert wird.

Ja, die meisten haben schon davon gehört, dass eine geringe Absprungrate gut ist. Aber wie hoch ist normal? Und was kannst du tun, um deine Bounce Rate (wie sie auch genannt wird) zu verbessern? All das verrate ich dir in diesem Blogartikel. 

Doch im ersten Schritt ist wichtig zu wissen:

Was ist eigentlich eine Absprungrate? 

Die Absprungrate oder auch „Bounce Rate“ genannt ist die Anzahl der Besucher (angegeben in Prozent), die auf deinen Blog gekommen sind und ihn sofort wieder verlassen haben, ohne eine andere Seite zu besuchen.

Ein Absprung entsteht z.B. wenn ein Leser auf deinen Blog kommt und nachdem er den Artikel gelesen hat:

  • auf den „Zurück“ – Button im Browser klickt
  • auf einen externen Link in der Sidebar klickt
  • eine neue URL in das Adressfeld des Browsers eingibt
  • das Fenster/Tab schließt

Selbst wenn der Leser deinen gesamten Blogartikel durchgelesen, aber keine weitere Aktion auf deiner Seite durchführt hat, zählt das als Absprung. 

Es ist kein Absprung, wenn ein Leser deinen Beitrag liest und anschließend auf einen internen Link klickt oder:

  • einen Kommentar hinterlässt
  • auf einen Related Post klickt
  • dein Archiv anschaut
  • einen deinen verlinkten Blogartikel ansieht
  • auf einen Menüpunkt klickt

Prinzipiell gilt: Je niedriger deine Absprungrate ist, desto besser.

Aus der Absprungrate lassen sich marketingtechnisch viele Schlussfolgerungen ziehen:

  • Ist dein Blog benutzerfreundlich? 
  • Wird die Erwartungshaltung deiner Leser erfüllt? 
  • Ist dein Blog übersichtlich und so gut aufgebaut, dass der Leser weitere Artikel zu einem ähnlichen Thema findet? 
  • Macht dein Blog neugierig, sodass dein Leser auch noch mehr über dich erfahren möchte?

Wie du siehst, aus der Absprungrate lassen sich viele Optimierungsmaßnahmen schließen.😉 

Zu meinen Tipps, welche Maßnahmen das sind, mit denen du deine Leser länger auf deinem Blog zu halten kannst, kommen wir etwas weiter unten. Zuerst noch zu einem anderen Thema:

Absprung, Ausstieg, Verweildauer – was ist der Unterschied?

Vielleicht hast du diese Begriffe auch schon mal gehört und gerade in Zusammenhang mit der Absprungrate werden sie schnell verwechselt. Damit dir das nicht passiert, bekommst du hier einmal kurz und knapp die jeweilige Definition. Dies ist wichtig, damit du den Unterschied verstehst und die Zahlen in Google Analytics richtig lesen kannst. Das wird dir wiederum helfen, deinen Blog zu optimieren.

Der Absprung

Der Leser verlässt die zuerst besuchte Seite ohne eine weitere Handlung.

Der Ausstieg

Der Leser verlässt eine bestimmte Seite, war zuvor aber auf einer anderen Seite. Der Ausstieg findet also im Gegensatz zum Absprung nie auf der Seite statt, die zuerst besucht wurde. 

Die Verweildauer 

Sie zeigt an, wie viel Zeit ein Leser auf einer Seite verbringt.

Wie findest du deine Absprungrate heraus?

Deine Absprungrate kannst du am einfachsten mit Hilfe von Google Analytics herausfinden. Du findest sie unter dem Punkt “Zielgruppe”:

Absprungrate verbessern: So findest du deine Absprungrate in Google Analytics
Hier findest du deine Absprungrate in Google Analytics

Wenn du noch mehr über die wichtigsten Kennzahlen in Google Analytics wissen möchtest, schauen dir gern meinen Beitrag „6 Kennzahlen, die du als Blogger kennen musst“ an.

Was ist eine gute Absprungrate für einen Blog?

Ein Blog hat eine andere Funktion als etwa eine Landingpage, deshalb ist er auch ganz anders zu betrachten. Man muss ganz klar sagen: 

Bei einem Blog ist eine höhere Absprungrate von bis zu 90% völlig normal. 

Das klingt erst mal hoch, ist aber bei genauerer Betrachtung ganz logisch. Denn: Ist die Leserin eine regelmäßige Konsumentin, liest sie meist nur den neusten Artikel, weil sie die älteren Beiträge logischerweise schon kennt. 

Ist der Leser über eine Suchmaschine auf deinen Blog gestoßen, kann es sein, dass er sich nur für diesen Artikel interessiert und danach schon zufrieden ist. 

Deshalb mach dich nicht unnötig verrückt, sondern strukturiere deinen Blog so übersichtlich, dass dein Leser gar nicht anders kann, als noch weitere Artikel auf deinem Blog zu lesen. 

Die durchschnittliche Absprungrate unterscheidet sich übrigens bei Blogs laut SmartBug. ganz gewaltig von anderen Content-Arten:

  • Blogs: 70–90 Prozent
  • Content Seiten: 40–60 Prozent
  • E-Commerce Seiten: rund 33 Prozent
  • Service-Seiten: 10–30 Prozent

Ist deine Absprungrate zu niedrig?

Wenn du auf deinem Blog eine Absprungrate von 1 – 10% hast, dann ist das leider nicht unbedingt Grund zur Freude. In den meisten Fällen bedeutet das, dass ein technischer Fehler bei der Einbindung von Google Analytics passiert ist. Der Klassiker ist, dass Google Analytics zwei Mal eingebunden wurde.

Also falls du so einen Traum von Absprungrate haben solltest, dann scanne deinen Blog nach einer fehlerhaften Installation.

Betrachte deine Absprungrate nie isoliert

Wenn dir deine Absprungrate Sorgen bereitet, weil sie zu hoch ist, dann habe ich einen Tipp: Sieh dir nicht die Absprungrate des gesamten Blogs an, sondern die der einzelnen Seiten.

Dabei macht es mehr Sinn, dir die Absprungraten für einzelne Seiten anzusehen.

Die findest du ebenfalls in Google Analytics unter dem Punkt „Verhalten“ und „Websitecontent“.

Absprungraten verbessern: Ansicht Google Analytics für diverse Unterseiten
Absprungraten in Google Analytics für Unterseiten

Hier wirst du schnell sehen, dass es gravierende Unterschiede zwischen den Seiten gibt und kannst dir die heraussuchen, die du optimieren möchtest.

Ist die Absprungrate ein SEO Faktor?

Laut Google ist die Absprungrate allein kein SEO Faktor. Misst man sie aber gemeinsam mit anderen Kennzahlen – und das tut Google – ist sie ganz sicher ein wichtiger Faktor in der Suchmaschinenoptimierung. 

Ich gebe dir ein Beispiel, warum die Absprungrate allein kein SEO Faktor sein kann:

Eine hohe Absprungrate ohne weitere Kennzahlen kann gar nicht zwingend negativ sein. Denn: Wie im Fall von Nachrichtenseiten können Besucher sehr schnell die gewünschten Informationen finden und die Seite danach sofort wieder verlassen. Trotzdem werden diese Seiten weit oben bei Google gerankt.

Es kann jedoch auch das Gegenteil der Fall sein, nämlich, dass der Besucher auf der besuchten Seite nicht die gewünschten Ergebnisse vorfindet und deshalb die Seite schnell wieder verlässt. In diesem Fall ist eine hohe Absprungrate natürlich negativ.

Somit ist es schwierig für Google, die Absprungrate ohne weitere Kennzahlen einzuordnen. Aus diesem Grund zieht Google weitere Werte wie die Verweildauer und die Zahl wiederkehrender Besucher mit hinzu. 

Das beste Beispiel ist ein Blog:

Wenn du mehrere wiederkehrende Leser hast, zeigt das Google, wie wertvoll deine Inhalte sind. Und obwohl die Leser oft nur den neuesten Artikel lesen und du damit eine hohe Absprungrate hast, steigt dein Blog im Ranking.  

Je länger dein Blog online ist und je mehr treue Leser du aufbaust, desto besser rankt dein Blog bei Google trotz hoher Absprungrate.

Vorausgesetzt natürlich, du kümmerst dich auch um die Suchmaschinenoptimierung deiner Beiträge 😉

Geht es also wie in deinem Fall um einen Blog, musst du dir nicht allzu viele Gedanken um die Absprungrate machen. Dennoch solltest du dir gerade am Anfang beim Aufbau deines Blogs überlegen, wie du deine Leser länger auf deinem Blog halten und deine Absprungrate verbessern kannst. Deshalb kommen wir nun endlich zu meinen wichtigsten Tipps. 🙂

12 Tipps, mit denen du deine Absprungrate verbesserst:

Schreibe Artikel mit Mehrwert 

Wie so oft ist auch hier das Zauberwort Mehrwert! Schreibe Artikel, die deine Leser wirklich interessieren. Das erhöht die Verweildauer und macht neugierig auf weitere Inhalte.

Sorge für Persönlichkeit

Deine Leser möchten dich besser kennenlernen. Bilder von dir und aus deinem Leben sind sehr hilfreich hierbei, aber auch in deinen Texten solltest du deine Persönlichkeit zeigen. 

Lass gern persönliche Geschichten einfließen, zum Beispiel in der Form: “Ich hatte dasselbe Problem, aber dann half mir …”. 

Nutze Statistik-Tools wie Google Analytics

Schau dir die Verweildauer auf deinem Blog an. Wie lange werden deine Artikel gelesen? Wie lang bleiben die Leser auf deinem Blog? Wenn die Verweildauer sehr kurz ist, könntest du zum Beispiel die Einleitung deines Artikels optimieren, indem du sie etwas persönlicher oder interessanter formulierst. 

Verweise auf ähnliche Artikel

Wenn du schon mehrere Artikel online hast und die Themen untereinander passen, dann verweise deine Leser zu ähnlichen Artikeln. Das kannst du über interne Links machen und zusätzlich auffällig am Ende des Artikels, so wie ich es auch mache:

Absprungrate verbessern_Beispiel ähnliche Artikel
Ein Beispiel aus meinem Blog um auf ähnliche Artikel zu verweisen

Füge beliebte Artikel in einer Sidebar ein

Mach deine Leser auf gute Inhalte aufmerksam. Deine beliebtesten Artikel kannst du in einer Sidebar (das ist der Seitenbereich einer Website) neben deinem Blogartikel einbauen.

Nutze Tags, Kategorien und Archive 

Auch damit weckst du das Interesse deiner Leser auf weitere Artikel: Lass bei deinen Blogartikeln Tags, Kategorien und Archive anzeigen.

Sorge für eine schnellere Ladezeit

Verbessere deine Ladezeit. Das ist nicht nur für SEO wichtig, sondern auch für den Geduldsfaden deiner Leser.😉

Übersichtlichkeit und Ordnung

Ordnung ist das halbe Leben, auch in deinem Blog. Verliert dein Leser den Überblick, verliert er auch die Lust. Sorge deshalb dafür, dass er sich gut zurechtfindet. 

Fordere zu einem Handeln auf (klare Call to Actions)

Das kann in verschiedenster Weise sein, zum Beispiel:

  • Stelle eine Frage am Ende deines Artikels und fordere zum Kommentieren auf. 
  • Biete ein hilfreiches, zum Blogartikel passendes Freebie zum Download an.
  • Biete den Eintrag in deinen Newsletter, um regelmäßige Updates zu erhalten. 

Du hast viele Möglichkeiten, nur übertreibe es nicht mit den “To-dos”. 

Keine spammy Pop-ups

Es ist zwar ein weiterverbreitetes Werbemittel, und auch ich schätze sie. 

Aber ich kenne niemanden, der spammy Pop-ups mag. Sie stören den Lesefluss und sollten sich, wenn überhaupt erst öffnen, wenn der Leser Zeit hatte, sich umzusehen oder wenn er die Seite sowieso verlassen möchte.

Optimiere deinen Blog für Mobilgeräte

Heutzutage ist das selbstverständlich, trotzdem möchte ich es hier noch einmal erwähnen. Das schönste Webdesign bringt nichts, wenn es auf dem Handy nicht schnell genug lädt oder sich das Design nicht an das Format anpasst. 

Überarbeite deine Meta Description

Dies ist vor allem wichtig, wenn viele deiner Leser über Google zu dir finden sollen. Wenn die Erwartungshaltung, die in der Meta-Beschreibung erzeugt wird, nach dem Klick nicht erfüllt wird, ist der Leser sofort wieder weg – Absprung! 

Dein Blogartikel muss halten, was die Meta Description verspricht.

Ich hoffe, ich konnte dir für deine eigene Absprungrate ein besseres Gefühl geben und paar gute Tipps, wie du deine Leser länger auf deinem Blog halten kannst. 

Schreib mir gern in die Kommentare, wie du bisher mit deiner Absprungrate umgegangen bist und welche Tipps für dich am nützlichsten sind. 🙂

2 Kommentare zu „Absprungrate verbessern – 12 Tipps, wie Leser länger auf deinem Blog bleiben“

  1. Danke, liebe Janneke, für diese wertvollen Tipps! In der Tat, ich hatte immer Bauchweh bei meinen „Absprungraten“. Dabei habe ich mir jetzt eben genauer angesehen, wie lange die Verweildauer pro Beitrag ist – und die ist gut! Die ist nämlich die Lesezeit für den gesamten Artikel! Da freue ich mich jetzt aber total!!! :-)

Kommentar verfassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert