Die besten Ideen kommen mir immer unter der Dusche. Und genau so war es auch diesmal.
Ich spüre wie mir das heiße Wasser den Kopf runterrinnt und da ist er plötzlich da. Ein Begriff, der mich nicht mehr loslässt:
Nachhaltiges Content-Marketing
Von einem Moment auf den anderen war dieser Begriff in meinem Kopf.
Und er war nicht nur da, sondern er war DA. Mit Pauken und Trompeten, blinkend wie eine Leuchtreklame am Times Square in New York.
Und mir war klar: Das ist es. Das, woran ich seit über 6 Jahren arbeite, ohne ihm einen Namen geben zu können.
Denn Blog Your Thing ist mittlerweile viel mehr als ein Blog, in dem ich mit dir Blogging-Tipps teile. Meine Mission ist es, dir dabei zu helfen aus deinem Blog einen Marketing-Kanal zu machen, der dir laufend Kund:innen bringt. Ohne, dass du ständig hustlen musst oder Ads schalten.
Damit dein Business endlich nicht mehr nur irgendeine Idee ist, sondern endlich Realität wird. Und du endlich unabhängig.
Aber lass uns einfach von vorne starten und ich verrate dir in diesem Blogartikel, was ich unter „nachhaltigem Content-Marketing“ verstehe. Welche Bereiche es umfasst und wie auch du es umsetzen kannst.
Hinweis: Dieser Blogartikel wurde im August 2021 erstellt und im Mai 2023 aktualisiert.
Inhaltsverzeichnis
Was ist Nachhaltigkeit?
Wieder zurück zu meiner Idee aus der Dusche. Oder besser gesagt ein paar Momente später, als ich mich mit Handtuch-Turban eilig vor den PC gesetzt habe.
Was ich da als Erstes getan habe? Na googeln natürlich 😉
Da wird „Nachhaltigkeit“ wie folgt definiert:
Und ganz ehrlich: wenn Bloggen eines ist, dann nachhaltig. Das habe ich selbst in meiner Babypause gespürt, in der ich 6 Monate lang gar nicht bloggen konnte und trotzdem laufend Newsletter-Abonnent:innen und Anfragen von Kundinnen bekommen habe. Und zwar organisch, also ohne Ads zu schalten…
Ich weiß, dass das auch genau das ist, was sich jede Selbstständige wünscht:
Dass der Content, den du erstellst, lange Zeit für dich arbeitet.
Wenn wir uns schon die Arbeit machen, einen Hammer-Blogartikel zu schreiben, dann soll der bitteschön gesehen werden und nicht einfach in den Tiefen des www untergehen!
Was bringt dir nachhaltiges Content-Marketing?
Aber es geht nicht nur ums Gesehen werden, sondern der Blogartikel soll auch effektiv sein. Wir wollen zum Beispiel
- … Sichtbarkeit und Traffic über Jahre hinweg.
- … jedes Monat mehrere Newsletter-Abonnenten.
- … laufend Kundenanfragen für deine Dienstleistungen bzw. Verkäufe für deine Online-Produkte.
- … laufend auf dem neuesten Stand bleiben und regelmäßig Wissen aneignen.
Schön und gut, das funktioniert ziemlich leicht, wenn ich meine Geldbörse zücke und ein paar tausend Euro pro Monat in Anzeigen investiere…
Nachhaltiges Content-Marketing bringt dir aber all das, ohne…
- … dass du von Blogartikel zu Blogartikel hetzt.
- … laufend Geld für deine Sichtbarkeit zu zahlen (Stichwort: Ads).
- … jede freie Minute vor dem Bildschirm zu sitzen.
- … dass du die Arbeit mit deinen Kund:innen oder deine Familie vernachlässigst.
Wie das funktioniert? Ich habe ein 4-Säulen-Modell entwickelt, das erklärt, wie nachhaltiges Content-Marketing funktioniert. Und das schöne ist:
Damit ist Bloggen nicht nur nachhaltig, sondern auch effizient.
Das heißt, du verbringst so wenig Zeit wie möglich mit Blogartikel schreiben und holst trotzdem das Maximum raus.
Die Säulen des nachhaltigen Content-Marketing
In der Arbeit mit meinen Kundinnen in den letzten Jahren haben sich immer deutlicher 4 Säulen herausgestellt, die entweder wichtig sind, um bessere Ergebnisse zu erzielen (wie mehr Newsletter-Abonnenten, mehr Kunden, …) oder um Zeit zu sparen und ressourcenschonend zu arbeiten.
Die einzelnen Säulen stelle ich dir in diesem Blogartikel genauer vor.
Das Fundament: ein glasklares Blog Konzept
Wenn du einen Blog startest, dann lass dich bei allen Vorüberlegungen von diesem Satz leiten:
Bloggen (fürs Business) ist Probleme lösen.
Denn schließlich machst du mit deinem Business ja nichts anderes: Du bietest Produkte oder Dienstleistungen an, die die Probleme deiner Kund:innen lösen.
Damit du das aber machen kannst, muss für dich selbst klar sein:
Wenn du diesen Satz beantworten kannst, dann hast du mit deinem Blog Konzept schon ein gutes Stück geschafft. Dort stecken nämlich die wichtigsten Punkte drinnen:
- Welche Probleme → das Thema deines Blogs
- Was du kannst → deine Expertise oder Erfahrungen auf einem bestimmten Gebiet, die du weitergeben kannst
- Für wen → Die Zielgruppe, also wem möchtest du deine Produkte verkaufen?
Wenn du selbst dir bei diesen Punkten nicht 100%ig sicher bist, dann wissen auch deine Leser nicht genau, wofür du stehst. Noch mehr Infos, was in deinem Blog-Konzept zu finden sein sollte, findest du in meinem Blogartikel „So wichtig ist ein Blog Konzept für deinen Blog„.
Am besten du schreibst dir dein Blog Konzept einmal auf und hast es dann immer zur Hand, wenn du eine Entscheidung treffen musst. Sei es, worum es in deinem nächsten Blogartikel geht, oder für welchen Social-Media-Kanal du dich entscheidest.
Säule 1: Content strategisch erstellen
Um deine Unternehmensziele erreichen zu können, musst du strategisch bloggen. Strategisch zu bloggen bedeutet, dass du dir Folgendes überlegst:
Was muss jeder einzelne Blogartikel für mein Business tun?
Die Liste mit möglichen Zielen ist lange. Im Brainstorming mit meinen Kundinnen und um der Content-Erstellung einen Rahmen zu geben, habe ich 5 mögliche Hauptziele festgelegt:
- Traffic generieren (z.B. über Social Media oder Suchmaschinen)
- Newsletter Abonnenten gewinnen
- Vertrauen aufbauen (z.B. über Kundenstories)
- Verkaufen (z.B. indem du Einwände behebst)
- Persönlichkeit zeigen
Das heißt jedes Mal, wenn du dich hinsetzt, um einen Blogartikel zu schreiben, musst du dich fragen: „Welches Ziel verfolge ich mit diesem einen Blogartikel?“.
Dein Content muss ein Ziel verfolgen
Dieses Ziel muss wiederum auf dein Unternehmensziel abgestimmt sein. Wenn du dich gerade im Aufbau deines Business befindest und deinen Newsletter aufbauen möchtest, dann schreibst du in erster Linie Artikel, die Newsletter-Abonnenten anlockt. Wenn du hingegen gerade in einem Launch bist, dann behebst du Einwände. Usw.
Damit du weißt, wann du welche Blogartikel schreiben solltest und wie die genau aussehen (z.B. welche Artikel dir Traffic bringen, welche Vertrauen aufbauen, welche verkaufen…) habe ich im Content-Hub Blogartikel-Vorlagen für dich gesammelt.
Aber ganz egal, wann du welchen Blogartikel schreibst. Eines ist absolute Grundvoraussetzung:
Dein Content muss 150% Mehrwert liefern
Deshalb lautet meine Devise:
Wenn du schon Content erstellst, dann auch sinnvollen.
Das heißt, ich ermutige meine Kundinnen dazu, lieber seltener zu bloggen, dafür aber „ordentliche“ Blogartikel zu schreiben.
Es bringt weder dir noch deinen Lesern etwas, wenn du auf den letzten Drücker irgendwas schreibst, nur weil auf deinem Kalender steht, dass ein Blogartikel online gehen muss.
Nimm vor jedem neuen Artikel dein Blog Konzept zur Hand und frag dich, ob du damit wirklich die Probleme deiner Zielgruppe löst.
Wenn du das Gefühl hast, es passt nicht 100%ig und zahlt auch auf keines deiner Unternehmensziele ein, dann nutze die Zeit, in der du den Artikel geschrieben hättest, lieber für etwas anderes.
Säule 2: Content ressourcenschonend produzieren
Falls du dir hin und wieder denkst: „Bloggen dauert so lange, ich weiß nicht, wie ich all das schaffen soll.“, dann ist dieser Punkt besonders interessant für dich.
Es geht nämlich nicht darum, immer neuen Content zu erstellen und so viel wie möglich zu veröffentlichen. Sondern es geht darum, dass du deine Ressourcen (oder die Zeit deiner Mitarbeiter, falls du mit VAs arbeitest), sinnvoll nutzt.
Dabei gibt es gleich 4 Dinge zu beachten:
1. Setze auf den richtigen Kanal
Ich habe schon anklingen lassen, dass der Blog der perfekte Kanal für nachhaltiges Content-Marketing ist. Und das hat einen einfachen Grund:
Im Vergleich zu Social Media Postings werden Blogartikel viel länger angezeigt.
Postings, die du auf Social Media Kanälen verfasst, werden oft schon nach ein paar Stunden von kaum jemandem mehr gesehen. Und trotzdem dauert es eine Menge Zeit, sie zu erstellen.
In der folgenden Grafik siehst du die durchschnittliche Lebensdauer eines Postings:
Wenn das nächste Mal folgender Gedanke in deinem Kopf aufploppt: „Ich schreibe schon so lange an dem Artikel, ein Social Media Posting hätte ich schneller erstellt…“, dann halte dir diese Grafik vor Augen.
2. Erstelle in erster Linie Evergreen Content
Evergreen Content sind Blogartikel, die nicht saisonal oder an ein bestimmtes Ereignis gebunden sind. Sondern Artikel, die für deine Leser das ganze Jahr über und oft über Jahre hinweg interessant sind.
Beispiele für Evergreen Content findest du in meinem Blogging Glossar.
Evergreen Content zu schreiben dauert in der Regel genauso lange wie saisonale Blogartikel. Aber statt morgen schon wieder uninteressant zu sein, arbeitet der Artikel auch die nächsten Jahre noch für dich weiter.
3. Verwende Inhalte mehrfach – betreibe Content Recycling!
Wenn du einen Blogartikel zu einem Thema geschrieben hast, dann bist du noch nicht fertig. Du kannst aus diesem Blogartikel viele Social-Media-Postings machen, die du dann auf deinen Kanälen veröffentlichst.
So sorgst du dafür, dass mehr Leute deine Inhalte sehen und du deine Botschaft anbringst. Außerdem sparst du wertvolle Zeit, weil du dir nicht erst mühsam neue Posting-Ideen aus den Fingern saugen musst.
Wie du deine Blogartikel effizient mithilfe von ChatGPT recycelst, zeige ich dir in Kürze in meinem neuen Onlinekurs. Wenn du mehr darüber wissen willst, klick hier und du stehst unverbindlich auf der Warteliste!
Aber nicht nur Blogartikel kannst du recyceln, sondern so gut wie alles, was du erstellst: Aus E-Books oder Vorträgen kannst du Blogartikel erstellen. Aus Webinaren kannst du Freebies machen usw.
Dieser Blogartikel ist zum Beispiel aus einem Vortrag entstanden, den ich für ein Online-Summit erstellt hatte.
4. Überarbeite & aktualisiere bestehende Inhalte
Lässt du alte Blogartikel in deinem Archiv verstauben?
Es wäre zu schade, wenn ein Blogartikel, den du vor 2 Jahren geschrieben hast, dort versauert. Schließlich hast du viel Arbeit hineingesteckt und er liefert immer noch jede Menge Mehrwert.
Statt immer wieder neue Blogartikel zu schreiben, solltest du dir regelmäßig ältere vornehmen und sie aktualisieren. Du könntest zum Beispiel:
- noch mehr Mehrwert hineinpacken
- die Struktur noch übersichtlicher machen
- SEO-Optimierung machen
- inhaltlich aktualisieren (ja, das ist auch bei Evergreen-Content manchmal nötig)
Einen ausführlichen Guide zur Überarbeitung von Blogartikeln findest du in diesem Blogartikel: Alte Blogartikel überarbeiten – viel Traffic mit wenig Aufwand
Säule 3: Analyse & Auswertung
Die nächste wichtige Säule beim nachhaltigen Content-Marketing ist die Analyse & Auswertung.
Beim nachhaltigen Content-Marketing geht es darum nicht alles zu machen, sondern nur das, was auch wirklich funktioniert.
Achte von Anfang an darauf, dass du ein Analytics-Tool wie Google Analytics oder Matomo installiert hast. Dadurch kannst du nachvollziehen, welche Inhalte beliebt sind und von welchen Quellen deine Leser kommen: Ist das eher Social Media oder SEO? Und von welchen Social Media Kanälen kommen sie? Usw.
Diese Erkenntnisse kannst du einerseits nutzen, um deine Strategie anzupassen und z.B. durch das Reduzieren von Social Media Kanälen wiederum Zeit zu sparen.
80/20 – Regel bei Blogartikeln
Und auf der anderen Seite kannst du dadurch die 80/20-Regel auf deine Blogartikel anwenden. Die besagt, dass 80% der Ergebnisse von 20% der Artikel kommen.
Das heißt, du kannst dich bei der Promotion deiner Blogartikel auf die besten 20% beschränken – was dir auch wieder Zeit spart, aber wahrscheinlich noch mehr Effekte bringt.
Säule 4: Netzwerken & Beziehung
Und die letzte Säule ist die Beziehungssäule, die sich auf 2 Ebenen abspielt:
- Beziehungsaufbau mit potenziellen Kund:innen
- Netzwerken unter Kolleg:innen
Beziehungsaufbau mit potenziellen Kund:innen
Für den Beziehungsaufbau mit potenziellen Kund:innen könnten wir auch den etwas schöner klingenden Namen „Community-Aufbau“ verwenden. Das bedeutet nichts anderes, als dass du mit potenziellen Käufer:innen in den Austausch gehst.
Besonders gut funktioniert das über Social Media oder den Newsletter (über den du Leser zu Stammlesern machen kannst).
Netzwerken unter Kolleg:innen
Auf der anderen Seite stehen die Kooperationen mit Kolleg:innen. Das heißt, du schließt dich mit anderen zusammen und ihr unterstützt und promotet euch gegenseitig.
Die Vorteile liegen auf der Hand: Eine höhere Reichweite, mehr Sichtbarkeit und die Chance für dich, eine völlig neue Lesergruppe anzusprechen.
Ich persönlich habe bei jeder einzelnen Kooperation einen großen Vorwärtssprung erlebt und nehme deshalb gerne an Summits teil bzw. organisiere regelmäßig mein eigenes Blog Summit. Und genau deshalb ist die Community in meinem Mitgliederbereich, der Blogothek, auch so ein wichtiger Teil.
Fazit: Sichtbarkeit – sofort oder nachhaltig?
Lass uns also nochmal zusammenfassen: Nachhaltiges Content-Marketing sorgt dafür, dass du durch deinen Content langfristig sichtbar bist. Ohne, dass du am laufenden Band neue Blogartikel erstellen musst oder ständig Geld in Ads stecken musst.
Für das Konzept des nachhaltigen Online-Marketing habe ich folgende 4 Säulen ausgearbeitet:
- Content strategisch erstellen
- Content ressourcenschonend erstellen
- Analyse & Auswertung
- Netzwerken & Beziehung
Wenn du all diese Bereiche nach und nach in deinen Content-Erstellungs-Prozess einbaust, dann bekommst du nicht nur mehr Sichtbarkeit und laufend Kund:innen, sondern das auch noch mit mehr Leichtigkeit als bisher.
Auf welche der 4 Bereiche hast du bisher geachtet? Welche hast du noch gar nicht bedacht? Hinterlass mir einen Kommentar und verrate es mir.
Liebe Janneke, herzlichen Dank für diesen hilfreichen Beitrag! Mir hilft vor allem dein Satz „Wenn du schon Content erstellst, dann auch sinnvollen.“ Denn häufig setze ich mich unter Druck, ich müsste bald wieder „liefern“ und dann kommen nur wenig nachhaltige Schnellschüsse heraus. Und ich muss gestehen, dass ich in allen vier Bereichen Nachholbedarf habe. Liebe Grüße, Uta
Nachhaltiges Contest-Marketing, dass klingt gut. Optimaler Weise haben wir ja gar keine Zeit unsere ganze Zeit nur auf Social Media zu verbringen. Danke für die tollen Tipps. Toller Mehrwert.
Hey, Janneke,
Deine Ideen unter der Dusche sind grosse klasse, danke, das hilft! Nach und nach wirds, durch deine und Marike Tips habe ich ein viel besseres Gefühl beim Bloggen, ich schwimme nicht so im Ungewissen herum. Danke!
Angela Francisca
Hi Janneke, in deinem Artikel sind schon einige wertvolle Tipps drin. Wenn ich Artikel schreibe setze ich ganz stark auf Keywords (meist Longtail-Keywords) die ein gewisses Suchvolumen aufweisen, jedoch nicht so stark umkämpft sind. Damit fahre ich ziemlich gut und erhalte auch den richtigen Traffic auf meine Seiten…
Danke für den interessanten Artikel. Ich stimme zu, Content-Marketing erfordert Ressourcen, Zeit und Investitionen. Strategie, Inhalt, Information, Kommunikation sind für ein effektives Bloggen notwendig.
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