Du hast dich also daran gewöhnt, zu bloggen. Alles eingerichtet, die wichtigsten Seiten aufgesetzt, die ersten Blogposts stehen, du hast eine Strategie. Sehr gut.

Doch jetzt: Willst du an die Details und deinen Blog noch besser machen.
Victoria Weber, die als Webdesignerin und Squarespace-Spezialistin selbst einen Business-Blog hat, zeigt dir in diesem Gastartikel, welche Tricks du anwenden kannst, um:
- die Lesedauer deiner Blogposts durch super einfache Design-Hacks zu steigern
- mehr Persönlichkeit in deinen Blog zu bringen & dadurch ĂŒberzeugender zu verkaufen
- mehr Ăberblick zu schaffen und visuell zu zeigen, was dein Blog alles fĂŒr tolle Themen beinhaltet
Los gehtâs!
Inhaltsverzeichnis
SchriftgröĂe und Breite: Der Lesedauer-Booster
Ja, dein Text muss inhaltlich gut sein. Deine Ăberschrift muss die Leute direkt abholen.
Aber du kannst auch designmĂ€Ăig richtig viel machen, wenn du willst, dass diejenigen, die innerhalb des Blogs unterwegs sind, lĂ€nger bleiben. Mehr lesen. Es regelrecht sĂŒchtig machend finden, sich in deinen Blogposts zu verlieren.
Das Gegenteil ist nĂ€mlich auch oft zu beobachten. Ich selbst klicke inzwischen immer weg, wenn ich in unangenehm zu lesenden Blogs lande. Wenn irgendwo TextwĂŒsten sind – obwohl der Inhalt eigentlich gut wĂ€re. Es gibt einfach zu viele Alternativen.
Es gibt deswegen ein paar einfache Richtlinien, die du auf jeden Fall fĂŒr deinen Blog angucken solltest:
- 800 Pixel sind die maximale Breite, die dein Text haben sollte. Weniger breit ist normalerweise noch besser. Der allgemeine Mensch kann breitere Texte nicht gut fassen.
- Setze NIE Blocksatz ein. Nur linksbĂŒndig (und eventuell fĂŒr kurze Zitate oder Ăberschriften auch mittigen Text). Blocksatz sieht zwar in BĂŒchern und bei gedruckten Texten fancy aus, online funktioniert das aber kein bisschen, weil die Leute den Text nicht visuell „fassen“ können.
- Die SchriftgröĂe darf auf keinen Fall zu klein sein, je nach Schriftschnitt sind 14-18 px als Minimum gut.
Tipp: Sieh dir „aufs Lesen optimierte“ Websites wie ZEIT Online oder andere groĂe Websites an.
Dir wird auffallen, dass sie sowohl mit groĂen Schriften arbeiten als auch mit einer erstaunlich eingeschrĂ€nkten Textbreite (hier findest du eine Anleitung, wenn du Schriften und GröĂen einer bestimmten Website herausfinden willst).

Noch mehr Tipps fĂŒr leichteres, besser lesbares Design
AbsĂ€tze zu verwenden, ist absolut unterschĂ€tzt. Weil die Leute online eine kĂŒrzere Aufmerksamkeitsspanne haben als zum Beispiel bei einem Buch, musst du alles tun, um deinen Text optisch zu „unterbrechen“.
Das heiĂt:
- Alle paar SĂ€tze einen Absatz setzen (lieber ein bisschen zu oft als zu selten!)
- So oft wie möglich AufzĂ€hlungen wie diese hier verwenden (daran können sich die Leute schön „entlang hangeln“)
- Wenn du keine Bilder hast, „inhaltliche“ Bilder setzen (Beispiel: Du machst einen Screenshot einer Notiz, die du in deine Notiz-App getippt hattest. Zack, schon hast du ein „Bildâ, das eigentlich ein Text ist).
Je mehr Abwechslung optisch im Text ist, desto leichter fÀllt es den Leuten, durchzuhalten und weiterzulesen.
So nutzt du Bilder zur visuellen Auflockerung
Apropos Abwechslung: Auch wenn dein Blog sehr textlastig ist – ist meiner auch – helfen ab und zu echte Bilder tatsĂ€chlich dabei, deinen Artikel aufzulockern.
Du kannst gratis Bilder nehmen – aber hier vorsichtig sein: Anstatt einfach alles zu nehmen, was dir gefĂ€llt und grob passt, ist es besser, so zu kuratieren, dass es zu deiner Gesamtaussage passt – und deiner Marke. Es stimmt: Bildersuche kann richtig lange dauern (zumindest wenn die Bilder deinem Artikel helfen statt abschreckend wirken sollen).
Tipp: Einen Bild-Pool anlegen
Ich setze mich zweimal im Jahr hin und hole mir mehrere hundert Bilder, die im weitesten Sinne zu meinen Inhalten und meiner Marke passen. Dann brauche ich nicht fĂŒr jeden Blogpost neu suchen, sondern habe einen Pool an Fotos, aus denen IMMER eins passt!
Branding-Fotos auch im Blog verwenden
Falls du schon einmal ein Fotoshooting fĂŒr dich gemacht hast oder das bald vorhast, lohnt es sich, auch „thematische“ Fotos zu machen.
Beispiel: Ich habe fĂŒr eines meiner letzten Fotoshootings auch Fotos von mir bei bestimmten Design-TĂ€tigkeiten gemacht. Wann immer ich jetzt zu einem Design-Thema schreibe, kann ich daraus Fotos auswĂ€hlen und den Blog so noch persönlicher machen:

Dadurch bekommt dein Blog einen eigenen Anstrich, weil du nicht nur Stockfotos verwendest, die ĂŒberall sein könnten. Sondern es bist DU zu sehen, Autor:in des Artikels.

Das sorgt auĂerdem dafĂŒr, dass man sich ein Bild machen kann, wie deine Prozesse aussehen – und du dich als Person noch besser zeigst.
How to: Mehr Abwechslung fĂŒr deine Blog-Grafiken
Falls du bis jetzt nur mit einer einzigen Art von Grafiken fĂŒr deinen Blog gearbeitet hast, kann es eine gute Idee sein, etwas abzuwechseln.
Es hilft, nicht nur eine Vorlage zu haben, sondern mehrere Variationen – das hĂ€lt dein Design frisch und interessant, ohne seine Wiedererkennbarkeit zu verlieren.

Selbst kleine VerĂ€nderungen wie ein rundes statt eines eckigen Bildes können einen super Effekt machen. (Dein Titel muss natĂŒrlich immer noch top lesbar sein!)
AuĂerdem ist es oft eine gute Idee, den Titel im Vorschaubild etwas anders zu schreiben als im Bild selbst. Das kannst du auch bei YouTube beobachten, wo oft im Bild ein anderer „Hook“ zu finden ist als der Titel selbst. Eine solche Taktik ist bis jetzt in Blogs ziemlich unterschĂ€tzt, ich mache das selbst jetzt aber immer öfter.
GrundsĂ€tzlich ist es so: Je gröĂer und prominenter deine „Vorschaubilder“ erscheinen, desto spannender ist es, damit zu experimentieren. Alles innerhalb deines Branding-Rahmens, versteht sich!

Oben in Jannekes Beispiel siehst du, dass die einzelnen Grafiken gar nicht so weit voneinander entfernt sein mĂŒssen, um spannend zu bleiben. Du brauchst das Rad nicht jedes Mal neu erfinden, 2-5 Vorlagen reichen absolut.
Artikeltipp: Hier findest du Jannekes Guide, um gebrandete Bilder fĂŒr deinen Blog zu erstellen
Und: Geh vor lauter Experimenten nicht zu weit weg von dem, wofĂŒr dein Blog bekannt ist. Denn das, was dich wiedererkennbar macht, ist am wertvollsten.
Wenn du eine Personal-Brand bist, darf dein Gesicht ruhig auch öfter in deinen Blog-Grafiken auftauchen. Das ist ein tolles Mittel, um den Blog persönlicher zu machen, ohne dass du etwas schreiben musst wie „Hallo, hier ist wieder Annika!“.
Ăbersicht durch Design schaffen
Sobald du mal ein bisschen lĂ€nger bloggst, ist es normalerweise so, dass du Kategorien ausbaust – oder zumindest mehrere davon hast.
Es ist also eine gute Idee, den Leuten direkt visuell klarzumachen, welche Themen dein Blog eigentlich abdeckt.
Das kannst du entweder ganz oben machen, so wie ich in meinem Blog:

Oder als Seitenleiste wie Janneke aktuell:

Was du in einen solchen Bereich setzen kannst:
- Kategorien (frĂŒher waren auch Tags populĂ€r, ich finde, es wird dann aber oft zu voll)
- Ein Bild von dir, wenn du sehr persönlich schreibst – eventuell mit Link zu deiner Ăber-mich-Seite
- Eine Suchfunktion, damit man nach bestimmten Suchworten in deinen Artikeln stöbern kann
- Social Media Links, wenn du darauf hinweisen möchtest
Super unterschĂ€tzt, vor allem mobil: Die FuĂleiste
Wenn jemand mobil deinen Blog findet (und das tun immer mehr Leute auf Smartphones statt am Desktop), dann sind wirklich wenige von ihnen bereit, wieder nach oben zu gehen und im MenĂŒ zu gucken, was es alles gibt.
Deswegen baue ich fĂŒr mich und Kunden immer groĂe FuĂleisten, die vor allem mobil richtig viel bringen. Denn: Wenn jemand auf dem Smartphone etwas liest, scrollt er sich normalerweise ganz nach unten.
Dort noch einmal auszubreiten, welche Bereiche du abdeckst, spricht vor allem die „Stöberer“ an, also diejenigen, die ALLES von dir lesen wollen, was es gibt.

Was mich auch schon zum nĂ€chsten Tipp fĂŒhrt:
Fortgeschrittenen-Tipp: Einzelne Seiten fĂŒr Kategorien designen
Wenn du gerade erst alles neu machst, kannst du das hier getrost weglassen. Aber wenn dein Blog schon ĂŒberlĂ€uft vor lauter toller Artikel – dann kann es sich lohnen, einzelne Kategorie-Seiten extra aufzubauen.
Das mache ich zum Beispiel hier:

Der Vorteil ist nicht nur, dass du eine neue Seite fĂŒr Google hast (die du natĂŒrlich daraufhin optimieren kannst), sondern auch, dass du das Design an die Kategorie anpassen kannst.
Und – der Clou: Du kannst auf solche Seiten auch noch gesondert designte E-Mail-Anmeldeboxen setzen, die besonders diejenigen interessieren, die eine bestimmte Kategorie lesen. Deswegen sind die Anmeldungen hier besonders hoch.
Fazit: Kleine Ănderungen, groĂe Wirkung
Wenn du wenig Zeit hast und nur wenige Dinge Ă€ndern kannst, halte dich am besten an die allerersten Tipps zum Thema Textbreite und so weiter. Auch wenn die spĂ€teren Sachen spannender klingen, ist hier das gröĂte Potenzial, die Lesedauer (und den VerzĂŒckungsgrad) deiner Leser:innen zu verbessern.
Aber dann – kann es tatsĂ€chlich eine Freude sein, dich durch strategisches Design mit deinem Blog weiterzuentwickeln, auch durch gröĂere Ănderungen wie Kategorie-Seiten. Vergiss nicht: Das Auge liest mit. đ
Viel Erfolg mit deinem Blog-Design!
Ăber die Autorin: Victoria Weber
Victoria Weber ist Digitalunternehmerin und Squarespace-Expertin. Sie baut Website-Templates, gibt Kurse zu Website-Aufbau fĂŒr kreative Unternehmer und hat Mentoringprogramme fĂŒr Designer. In ihrem Blog findest du Tipps und Strategien fĂŒr deine Website.
Ein wahnsinnig interessanter und hilfreicher Beitrag! „Blog-Layout ĂŒberarbeiten“ stand schon lĂ€nger auf meiner To-Do-Liste und jetzt hab ich ein paar richtig gute Ideen mitgenommen!
Hallo Julia, das freut mich, wenn du da ein paar neue Ideen bekommen hast :-) Viele GrĂŒĂe, Victoria
Perfektes Timing … ich bin auch gerade dabei, meine Website und vor allem den Blog zu ĂŒberarbeiten! :-D
ErgĂ€nzend zu einer gut lesbaren SchriftgröĂe sollte natĂŒrlich auch die Schrift selbst gut lesbar sein. Auch wenn die Schrift vielleicht langweilig und austauschbar erscheint, eine gut lesbare Schrift hat keine kreativen Buchstaben oder dekorative Spielereien.
Hallo Thomas, Danke fĂŒr den Kommentar. Sehe ich genauso :-) Die „schnörkeligen“ Sachen wĂŒrde ich mir zur Deko oder fĂŒr einzelne groĂe Ăberschriften aufheben. Viel SpaĂ beim Restyling!
Hallo Victoria,
Lieben Dank fĂŒr die wertvollen Tipps. Ich bin gerade erst dabei meine Website mit Blog aufzubauen. Es gibt erst zwei BeitrĂ€ge, aber immerhin. Heute habe ich mir vorgenommen, den dritten Beitrag zu veröffentlichen. Ich habe mich lange damit aufgehalten erstmal Schriften usw. auszuwĂ€hlen. Eine Frage zum Artikel hier: Woher weiĂ ich, wie viele px breit mein Blogtext ist?
FĂŒrs Styling finde ich Seitenleisten total hĂŒbsch, wobei man die ja nur in der Desktopansicht sieht. Doch irgendwie wĂŒrde ich das sehr nett finden, wenn man bei jedem Blogartikel eine Seitenleiste hĂ€tte mit mehr Informationen und Links. Nur kann man so etwas bei Squarespace ĂŒberhaupt einstellen? Gefunden habe ich das noch nicht.
Viele GrĂŒĂe
Ines
Liebe Ines,
Danke fĂŒr den Kommentar!
Die einfachste Möglichkeit, zu gucken, wie breit dein Blog ist, ist, ein Bildschirmfoto des Textbereichs zu machen und dann zu gucken, wie breit die Bilddatei ist. (Falls du einen Mac benutzt, gibt es die Tastenkombination GroĂschreibtaste+Command+4, um ein Bildschirmfoto zu machen, fĂŒr PC einfach ergoogeln.) Da siehst du dann auch, dass Janneke hier im Blog die perfekte Breite hat ;-)
Zur zweiten Frage: Der Anbieter „sqspthemes“ hat ein super Plugin namens „Sidebar“, damit kannst du eine Seitenleiste bauen. Das hatte ich bis vor Kurzem auch in Benutzung und bald womöglich wieder.
Viel SpaĂ beim Blogaufbau, Victoria
Hallo Victoria,
dieser Beitrag kommt genau zur richtigen Zeit. Momentan baue ich mir meine Squarespace Webseite (noch nicht online) und möchte auch einen Blog integrieren. Was ich mich frage, ab wie vielen BeitrÀgen sollte man anfangen Kategorie-Seiten zu erstellen?
Danke fĂŒr die hilfreichen Tipps!
Viele GrĂŒĂe,
Carina
Hallo Carina!
Danke fĂŒr deinen Kommentar! Ich persönlich finde: Sobald der Blog so „unĂŒbersichtlich“ wird, dass einzelne Kategorien ihn besser ordnen. Ich selbst habe pro Blogseite ca. 30 BeitrĂ€ge, wenn ich jetzt also 3 Kategorien x 10 BeitrĂ€ge hĂ€tte und darĂŒber hinausgehe halte ich das fĂŒr einen guten Richtwert. Aber steht dir komplett frei, da gibt es keine perfekte Lösung. Du kannst das auch schon aus SEO-GrĂŒnden deutlich frĂŒher machen :-)
Viele GrĂŒĂe, Victoria
Liebe Victoria, der Beitrag hat mir so gut gefallen;)
Alles Liebe
Lio
Sehr schöner Artikel! GrĂŒĂe Andreas
Pingback: Die wichtigsten Design-Tipps fĂŒr einen erfolgreichen Blog? » Blogtotal â
Danke fĂŒr diese wertvollen Tipps zur Verbesserung des Blog-Designs und der Leserbindung. Ein informativer und inspirierender Leitfaden fĂŒr jeden Blogger, der seinen Blog durch kleine, aber effektive DesignĂ€nderungen auf das nĂ€chste Level heben möchte.
Spannend, wie schnell sich die Technologie weiterentwickelt! Besonders die Integration von KI-Tools im Webdesign bringt so viele neue Möglichkeiten. Wer jetzt nicht mitzieht, wird schnell abgehÀngt. Gerade die visuelle Optimierung und Personalisierung von Websites wird in Zukunft entscheidend sein, um Nutzer langfristig zu binden.
Hallo Janneke, ich arbeite an meinem persönlichen Reiseblog, der inzwischen schon auf eine sehr beachtliche Planungs- und Vorbereitungsphase zurĂŒckblicken kann…
Auf Deiner Seite konnte ich nun schon viele hilfreiche Tipps finden.
Vielleicht kannst Du mir bei einem Punkt helfen: ich möchte in meine Blogposts kleine Infoboxen mit Tipps oder Links einbauen. Also Ă€hnlich, wie Du die fett/kursiven Teile, aber mit einer farbigen Box hinterlegt. Ist das mit Bordmitteln von Squarespace lösbar, damit es auch und vor allem in der mobilen Ansicht funktioniert? Lieben Dank fĂŒr Deine Hilfe!