Selbstmarketing als introvertierte: deshalb ist der Blog das richtige Werkzeug für dich

Warum du als introvertierte Selbstständige bloggen solltest

Vor kurzem war ich auf einem Business Retreat und hatte dort so einige Erkenntnisse. Unter anderem, dass wir alle unterschiedliche Stärken haben. Den einen fällt das Projektmanagement leichter, anderen die Technik und wieder andere ziehen ihre Energie durch das Netzwerken mit anderen.

Bei mir zählt Netzwerken leider nicht zu meinen Stärken. Ich bewundere Leute, die sich selbst gerne ins Rampenlicht rücken und stundenlang Kommentare auf Social Media beantworten können. Dank viel Übung habe ich mittlerweile kein Problem mehr damit, mein Gesicht in die Kamera zu halten oder meine Stimme im Podcast zu hören. Trotzdem bin ich introvertiert und brauche nach viel Socializing immer wieder eine Pause.

Weil es aber wichtig ist, dass wir mit unserem Business ständig sichtbar sind, kann ich allen Introvertierten (oder Leuten, die noch nicht so gerne im Rampenlicht stehen) eine Marketing-Methode nur wärmstens ans Herz legen: einen Blog!

Warum ist es wichtig, dass du Selbstmarketing betreibst?

Ganz einfach: um online gefunden zu werden.

Jetzt kannst du dich natürlich hinter einem Markennamen verstecken und dein Marketing so unpersönlich wie möglich halten. Aber die Sache ist die: Menschen kaufen von Menschen. Wenn du ein großes Marketingbudget hast, dann kannst du dir eine Person einkaufen, die ihr Gesicht für dich in die Kamera hält. Wir kennen das von Stars, die uns mit einer Parfümflasche in der Hand von einer Plakatwand entgegen lachen.

Wenn du aber selbstständig bist, dann hast du wahrscheinlich kein solches Budget. Aber du hast dich selbst – und du bist dein bestes USP (oder Alleinstellungsmerkmal).

Aber warum fühlt sich Selbstmarketing dann oft so schwierig an?

Warum ist Selbstmarketing als Introvertierte überhaupt so schwierig?

Gute Frage! Deshalb schauen wir uns das gleich mal an, denn wenn du verstehst, warum dir dein eigenes Marketing schwerfällt, kannst du besser damit umgehen und entsprechende Strategien entwickeln. Hier sind die wichtigsten Gründe:

Personal Branding braucht Persönlichkeit

Ich hab es schon gesagt: Menschen kaufen von Menschen. Und es ist nun mal so, dass gerade auf Social Media Kanälen vor allem die Postings gut gehen, die Einblicke in das Privatleben geben. Plakatives Beispiel: Wenn du einen Kuchen postest, der von Kinderhänden gehalten wird, bekommst du in der Regel 3x so viele Likes als wenn keine Kinderhände darauf zu sehen sind.

Als Introvertierte ist dir deine Privatsphäre aber heilig und du brauchst deinen persönlichen Raum. Deshalb fühlt es sich falsch an, wenn du anderen einen Einblick in dein Privatleben gibst.

Ein starkes Netzwerk hilft

Es ist kein Geheimnis, dass ein starkes Netzwerk dabei hilft, dein Business voranzubringen. Vielleicht geht es dir aber so wie mir und vielen anderen Introvertierten und nach vielen Kontakten und Gesprächen fühlst du dich erst mal erschöpft. Brauchst eine Pause, in der Funkstille herrscht – nicht das beste Signal an deine Kund:innen.

Du musst ständig präsent sein

Um laufend Kund:innen gewinnen zu können, musst du laufend präsent sein. Ein Social Media freier Tag ist vollkommen okay, aber wenn daraus eine Woche oder ein Monat wird, ist das kontraproduktiv.

Wenn du aber ständig deine Social Media Kanäle offen hast, dann bedeutet das eine konstante Reizüberflutung, die dich schnell überfordern kann. Dazu kommt das Gefühl, ständig präsent sein und auf Feedback reagieren zu müssen.

Sichtbarkeit bedeutet (negative) Aufmerksamkeit

Und last but not least bedeutet Selbstmarketing, dass du ständig Aufmerksamkeit bekommst – was an sich schon anstrengend sein kann. Aber wenn du dann auch noch negative oder kritische Kommentare bekommst (und die gibt es ab einer gewissen Sichtbarkeit immer), kann dir das als Introvertierte ordentlich zu schaffen machen.

All diese Herausforderungen machen es wichtig, eine Marketingstrategie für dich zu finden, die zu deiner Persönlichkeit passt und deine Stärken betont.

Und die findest du in einem Blog!

Darum ist Bloggen die perfekte Lösung für dich

Blogs gibt es schon seit Jahrzehnten und obwohl sie oft totgesagt werden, sind sie immer noch einer der beliebtesten Marketingkanäle. Für dich als Introvertierte ist ein Blog deshalb perfekt, weil du die Kontrolle über die Plattform hast. Deshalb fallen die oben genannten Schwierigkeiten (fast) weg oder du hast sie zumindest unter Kontrolle.

Aber es gibt auch noch ein paar andere Dinge, die einen Blog für introvertierte Selbstständige zu dem idealen Marketingtool machen: 

Du kannst das geschriebene Wort nutzen

DER Grund für mich schlechthin, warum ich einen Blog als Marketingkanal nutze. Viele Introvertierte drücken sich lieber schriftlich aus als durch das gesprochene Wort.

Beim Bloggen kann ich mir in Ruhe überlegen, wie ich einen Gedanken ausformulieren möchte. Ich muss nicht spontan sein, sondern kann den Text einen Tag reifen lassen, bevor ich ihn nochmal überarbeite und veröffentliche. Bei Videos fallen mir oft im Nachhinein noch Dinge ein, die wichtig gewesen wären. Beim Blog kann ich jederzeit Änderungen vornehmen.

Du darfst du selbst sein

Beim Bloggen geht es nicht darum, die lauteste Stimme zu haben. Sondern eine, die ehrlich und aufrichtig ist. Und diese Authentizität liegt dir als Introvertierte sowieso im Blut.

Menschen suchen nach echten Geschichten, echten Erfahrungen und echten Ratschlägen. Und hier kommst du ins Spiel. Mit deiner einzigartigen Perspektive, deinen Erkenntnissen und deiner Fähigkeit, Verbindungen auf einer tieferen Ebene herzustellen, hast du die perfekten Voraussetzungen. 

Du wirst online gefunden – auch ohne dich anderen aufzudrängen

Früher waren Blogs eher Tagebücher. Heute ist das anders. Mit einem Blog kannst du sichtbar werden – und zwar ohne Influencer:in zu sein!

Am Blog spielst nicht du die Hauptrolle, sondern dein Fachwissen steht im Rampenlicht.

Natürlich, Persönlichkeit ist wichtig. Aber die fließt quasi nur nebenbei mit ein. Du selbst bestimmst, wie viel Privates und Persönliches du auf deinem Blog zeigst.

Auf deinem Blog bietest du Lösungen – und genau danach suchen die Leute.

Vielleicht sind es deine Onlinekurse, Dienstleistungen oder einfach dein fundiertes Wissen zu einem bestimmten Thema. Durch SEO-Optimierung gibst du den Leuten die Chance, dass sie dich über Suchmaschinen wie Google entdecken.

Wenn du die richtigen Keywords (Schlüsselwörter) in deine Beiträge einfügst, sagst du Google: „Hey, schau mal hier! Das ist relevant und könnte für die Menschen interessant sein, die nach genau solchen Dingen suchen.“

Das ist wie ein Scheinwerferlicht, das direkt auf dich zeigt. Und das alles, ohne dass du dich in das laute, traditionelle Marketing wagen musst.

Wenn du mehr über SEO-optimierte Beiträge erfahren möchtest, schau dir gern meinen Artikel “Die wichtigsten SEO-Grundlagen für Blogger” an.  

Du zeigst deine Expertise, ohne großkotzig zu wirken

Vielleicht kannst du es genauso wenig wie ich leiden, wenn dir die Leute erklären wie toll sie sind. Natürlich ist es toll zu sehen, was andere können und leisten. Aber auch wenn du weißt, welche Erfolge du deinen Kund:innen bescherst ist es für dich als introvertierte Selbstständige schwierig, damit hausieren zu gehen.

Am Blog ist jeder Artikel eine Chance, dich als Expertin zu positionieren. Durch deine Meinungen, deine Tipps, Kundenstories oder deine persönlichen Erfahrungen – all das sind Bausteine, die deine Leserinnen und Leser schätzen werden. Und dadurch, dass du alles mit einer Geschichte und deinem Expertenwissen hinterlegst, kommt es auch nicht so rüber, als würdest du dich anbieten.

Ganz abgesehen davon ist es gerade in Zeiten von ChatGPT und anderen KI-Tools heute wichtiger denn je, dass du genau das – nämlich persönliche Geschichten – auch in deine Texte einfließen lässt.

Du bist lange sichtbar – nicht nur, wenn du online bist

Lass uns einen Blick in die Zukunft werfen – genauer gesagt, in die Zukunft deines Contents. Hier kommt die wahre Magie eines Blogs zum Vorschein: die nachhaltige Sichtbarkeit.

Anders als Beiträge auf Social Media, die vielleicht für ein paar Stunden im Rampenlicht stehen oder Ads, die nur solange sichtbar sind, wie du Budget hineinbutterst, haben Blogbeiträge eine längere Lebensdauer. Das heißt, sie verstauben nicht in den Tiefen deiner Timeline oder deines Feeds, sondern behalten ihre Sichtbarkeit über einen längeren Zeitraum.

Diese nachhaltige Präsenz ist besonders wertvoll für dich als Introvertierte, wenn du lieber abseits des lauten Social-Media-Trubels sichtbar werden möchtest.

Ein relevanter und guter Beitrag auf deinem Blog kann auch in drei Monaten, in einem Jahr oder sogar in fünf Jahren noch von Menschen gefunden werden. 

Du bist unabhängig von Social Media & persönliche Freiheit

Nicht nur, dass deine Blogbeiträge länger sichtbar sind als Social Media Beiträge – du machst dich auch unabhängig von den Launen von Facebook & Co (#Newsfeed). 

  • Du bestimmst, wann und wie oft du kreativ sein möchtest. Kein Algorithmus, der dir vorschreibt, wann du etwas posten musst. Dein Blog folgt deinen Regeln. 
  • Du bist kreativ unabhängig. Du hast keinen Druck, jeden Tag etwas Neues zaubern zu müssen, um relevant zu bleiben. 
  • Du entscheidest, worüber du schreibst, und du kannst deiner Kreativität freien Lauf lassen, ohne dich von kurzlebigen Trends beeinflussen zu lassen.

Aber das ist noch nicht alles. Dein Blog ist auch ein Treffpunkt für deine Community. Hier baust du eine Bindung zu Kund:innen und Interessierten auf, und gibst ihnen durch Kommentare auf deinem Blog die Möglichkeit, sich mit dir auszutauschen. Und du musst nicht fürchten, dass all das zunichte gemacht wird, weil du vor einer plötzlichen Kontosperre stehst.

Du kennst sicher jemanden, dem das auf Social Media passiert ist – plötzlich ist der mühsam aufgebaute Account gesperrt und es gibt nicht einmal einen plausiblen Grund. Und auch keine Möglichkeit, (schnell) wieder an deinen Account zu kommen.

Auf deinem Blog bleiben deine Community und dein Content stabil und verlässlich.

Und weil wir gerade bei Social Media sind: Auch die Gefahr der Reizüberflutung besteht auf deinem Blog nicht, weil du bestimmen kannst, wie viel oder wenig Ablenkung es für deine Leser:innen und dich gibt. 😉

Du kannst in deinen eigenen 4 Wänden bleiben

Als introvertierte fühlst du dich wahrscheinlich in deinen eigenen 4 Wänden am wohlsten. Es gibt keine ungewohnten Geräusche, die dazu führen, dass du dich nicht konzentrieren kannst. Und du musst auch nicht mit anderen sprechen, die dich von deiner Arbeit abhalten.

Während andere sagen, dass sie den Kontakt mit Menschen vermissen, bist du wahrscheinlich mehr als froh darüber, wenn du nicht jeden Tag mit anderen in einer Kaffeeküche stehen und Smalltalk machen musst.

Ich selbst arbeite meist in meinem Arbeitszimmer bei uns zu Hause, aber manchmal auch einfach am Tisch im Esszimmer. Und genau das liebe ich am Bloggen: Du brauchst kein gutes Licht, es ist egal wie der Raum „klingt“ (wenn du einen Podcast aufnehmen würdest), sondern kannst dir einfach deinen Laptop schnappen und von überall aus arbeiten.

Inspiration für deinen Blog-Start

Jetzt willst du wahrscheinlich am liebsten loslegen, aber du stehst vor einem leeren Blatt und fragst dich, worüber du bloggen sollst? Das ist normal – du bist nicht allein!

Deshalb habe ich hier ein paar Anregungen für dich, in denen es auch gar nicht so viel um dich geht, sondern um deine Expertise 😉:

  • Welche Frage wird dir von deinen Kund:innen am häufigsten gestellt?
  • Gib einen Blick hinter die Kulissen: Wie sieht die Zusammenarbeit mit dir aus?
  • Kläre über häufige Mythen in deiner Branche auf und warum sie nicht stimmen.

Du brauchst Hilfe beim Aufbau deines Blogs? 

Einen Blog aufzubauen ist – egal ob man introvertiert oder extrovertiert ist – nicht immer einfach. Abgesehen davon, warüber du bloggen sollst, stellen sich noch Fragen wie: Wo fange ich an? Wie sind gute Blogartikel aufgebaut? Wie finde ich die passenden Keywords? Usw.  

Um dich dabei zu unterstützen, habe ich die Blogothek gegründet. Das ist mein 12-Monats-Programm, das dir dabei hilft, einen Business-Blog aufzubauen, der von Google und potenziellen Kundinnen gefunden und geliebt wird. 🙂Mit interaktivem Blog Fahrplan und regelmäßigen Live-Calls mit Expert:innen.

Damit kannst du durch strategisches Bloggen deine Sichtbarkeit steigern und dich als Expert:in in deiner Nische positionieren. Alle Infos zur Blogothek findest du hier.

Vielleicht kann ich dir aber jetzt schon ein paar Tipps geben. Schreibe gern in die Kommentare: Was ist für dich als Introvertierte Selbstständige die größte Hürde, einen Blog zu starten? 

1 Kommentar zu „Warum du als introvertierte Selbstständige bloggen solltest“

  1. Liebe Janneke,

    ich finde deinen Beitrag klasse! Gerade die Introvertierten haben oft Nachteile in unserer extravertierten Welt. Bloggen ist in meinen Augen eine wunderbare Möglichkeit, sich als introvertierter Mensch zu zeigen. Zumal man selbst entscheiden kann, was und wie vieles man von sich und seinem Leben preisgeben will. Danke, dass du dieses wichtige Thema in deinem Beitrag aufgegriffen hast. :)

    Liebe Grüße
    Monika

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