Mein Blogging Manifest

Mein Blogging-Manifest

Bloggen ist nicht gleich bloggen. Manche sehen es als Hobby, manche betreiben es hauptberuflich. Einige Blogger sehen sich als Influencer, wieder andere verbitten sich diese Bezeichnung. Einige nutzen ihren Blog hauptsächlich für Affiliate-Marketing und setzen voll und ganz auf SEO, andere nutzen ihn als Kanal, als Expert:in bekannt zu werden. Und du merkst vielleicht, warum ich bloggen so liebe: es ist nahezu alles möglich.

Und da habe ich gedacht, es ist an der Zeit, dass ich meine Sicht auf das Bloggen niederschreibe. Meine Philosophie, mein Ansatz wenn es ums Bloggen geht – den ich auch meinen Kund:innen weitergebe.

Lass uns starten:

vgwort

1. Bloggen muss Spaß machen.

Das ist der erste und wichtigste Punkt. Wenn du nur bloggst, weil jemand gesagt hat, dass das für dein Business wichtig wäre, hör am besten gleich wieder auf. Wenn du nicht der Typ fürs Schreiben bist, dann gibt es so viele andere Möglichkeiten: Podcast, Video, … Aber quäle dich nicht unnötig, wenn es nicht dein Format ist. Glaub mir: auch deine Leser werden merken, dass du nur mit dem halben Herzen bei der Sache bist…

2. Jede:r kann bloggen.

Du hast es in der Schule gerade so durch den Deutschunterricht geschafft? Und deine Texte waren angeblich nie wirklich gut? Beim Bloggen juckt das keinen Menschen. Ich selbst hatte in Deutsch lange Zeit gerade so einen 4er (5er ist bei uns in Österreich die schlechteste Note). Ich bin nicht gut mit Wortspielen, habe keinerlei literarische Ambitionen. Und trotzdem verdiene ich heute mein Geld durch das Bloggen. Lass dir also von niemandem einreden, du oder deine Texte wären nicht gut genug!

3. Der Blog ist Teil deines Online-Business.

Er ist ein Marketingkanal, der dir hilft Aufmerksamkeit zu bekommen. Klar, es muss Spaß machen (siehe Punkt 1). Aber es ist kein reines Hobby, das du neben deinem Business betreibst. Es ist Teil deines Business und deine Blogartikel dürfen und sollen für dich arbeiten.

4. Bloggen ist der beste Start für ein Online-Business.

Einerseits, weil du dich mit möglichen Blogartikel-Themen und den Bedürfnissen deiner Leser auseinandersetzt. Und zwar nicht ein Mal, wenn du dir eine Buyer Persona überlegst, sondern laufend. Du lernst deine Zielgruppe und deren Bedürfnisse kennen.
Andererseits kannst du durch das Bloggen schon früh Kontakte knüpfen und Reichweite aufbauen. Etwas, das du spätestens dann brauchst, wenn du dein erstes Produkt verkaufen willst.

5. Wenn du erst zu bloggen beginnst, wenn du Reichweite brauchst, ist es zu spät.

Es dauert, bis deine Artikel bei Google ranken und dir so Leser:innen bringen. Es dauert, bis deine Leser Vertrauen haben, dass du ihnen helfen kannst. Es dauert, bis du einen gewissen Grundstock an Artikeln aufgebaut hast, in dem deine Leser stöbern können. Deshalb starte im Zweifel lieber zu früh als zu spät mit dem Bloggen!

6. Du musst nicht jede Woche bloggen.

Wenn du die Zeit dafür hast – wunderbar. Tu es. Aber viel wichtiger, als ständig IRGENDETWAS zu verbloggen ist, dass du (strategisch) sinnvolle Blogartikel schreibst. Die nicht nur deine Leser, sondern auch dich weiterbringen.
Außerdem darfst du nicht vergessen, dass du die Blogartikel auch bewerben musst, damit sie von deinen bzw. neuen Lesern gesehen werden. Deine Zeit darauf zu verwenden bringt dir meist mehr als jede Woche einen neuen Artikel zu schreiben und zu hoffen, dass irgendjemand auf dich aufmerksam wird. (Meine Empfehlung ist, anfangs ca. alle 2 Wochen zu bloggen, damit du eine Routine bekommst und dir einen Grundstock an Blogartikeln aufzubauen).

7. Niemand kann dir das Bloggen abnehmen.

Du hast eine unverwechselbare Schreibstimme (die du vielleicht noch finden musst, aber das kommt mit der Zeit automatisch). Und die soll sich in deinen Artikeln widerspiegeln, damit deine Leser dich kennenlernen können. Blogartikel teilweise auszulagern (z.B. die Recherche) ist durchaus möglich, aber trotzdem sollte der letzte Schliff von dir kommen. Schließlich möchtest du ja auch, dass die Leser dich kennenlernen und nicht eine Texterin, die deinen Stil kopiert 😉

8. Bloggen ist mehr als SEO.

Bloggen ist ein wahnsinnig wichtiges Werkzeug, um die Suchmaschinenoptimierung deiner Website zu steigern. Aber das Bloggen an sich ist viel mehr als das. Es ist Austausch mit deiner Community, Platz um deine Ansichten zu vermitteln und Ventil, wenn dir mal etwas nicht so passt. Auch Blogartikel, die nicht SEO-optimiert sind, haben Berechtigung und machen den Blog erst zu einem Blog (und nicht nur zum langweiligen SEO-Portal).

9. Bloggen und Social Media gehören zusammen.

Gerade am Anfang, wenn dein Blogartikel noch nicht bei Google gerankt wird, ist Social Media ein guter Kanal, um neue Bekanntheit zu bekommen. Social Media sorgt für die kurzfristige Sichtbarkeit, der Blog für die langfristige Sichtbarkeit. Deshalb empfehle ich vor allem Anfängern, nicht ganz auf Social Media zu verzichten (es aber dafür smart zu nutzen). Das Schöne ist, dass du durch deine Blogartikel schon fast alle Inhalte hast, die du für deine Social Media Kanäle brauchst. Das heißt der Aufwand hält sich in Grenzen. Und wenn du doch mal eine Pause davon brauchst ist das kein Drama, weil der Blog dir denk Rücken dafür freihält.

10. Ein Blog lohnt sich auch, wenn du keine oder wenige Leser hast.

Alleine dadurch, dass du dich ständig mit deinem Kernthema beschäftigst, lernst du unheimlich viel dazu. Auch, wenn du schon Expert:in auf deinem Gebiet bist, lernst du dein Wissen auf viele verschiedene Arten weiterzugeben. Und dadurch, dass du dich fragst, welche Artikel deine Leser interessieren würden, lernst du unheimlich viel über deine Zielgruppe. Das ist Gold wert, wenn es um dein (restliches) Marketing geht oder die Konzeption deiner Produkte! Oder anders ausgedrückt: durch den Blog lernst du viel über dein Business.

11. Du sollst eine Meinung haben und die auch zeigen.

Im Internet findest du Informationen zu so gut wie jedem Thema. Bei vielen Seiten ist der Inhalt austauschbar. Um dich abzuheben, ist es notwendig, dass du nicht zum 100. mal das gleiche schreibst, sondern deine eigene Meinung sagst. Auch, wenn viele sie vielleicht nicht so gerne hören wollen. Aber dieses “aus der Masse herausstechen” ist das, wodurch du bei den Lesern in Erinnerung bleibst.

12. Auf dem Blog steht deine Expertise im Vordergrund.

Auch oder gerade wenn du kein Influencer sein möchtest, ist der Blog die perfekte Plattform für dich. Du musst deinen Lesern keine tiefen persönlichen Einblicke geben, sondern kannst mit deiner Expertise überzeugen. Ja, persönliche Einblicke ziehen immer gut und sind z.B. gut für Storytelling geeignet. Aber du musst nicht dein Privatleben ausbreiten, deine Kinder vor die Kamera holen oder Dinge preisgeben, bei denen du dich nicht wohlfühlst.

13. Der Blog dient dem Austausch mit der Community.

Auch wenn wir heute oft das Gefühl haben, dass Community Management vor allem auf Social Media Kanälen stattfindet, ist der Blog doch ein wichtiger Kanal. Um in den Austausch zu kommen, Fragen zu beantworten oder Feedback von den Lesern zu bekommen. Deshalb aktiviere auf jeden Fall deine Kommentarfunktion. Dadurch zeigst du unter anderem, dass du Wert auf die Meinung deiner Leser legst.

14. Ein Blog Konzept zum Start sorgt für Klarheit und weniger Zweifel.

Oder anders ausgedrückt: Du solltest mit einem Plan starten. Wenn du anfängst zu bloggen, gibt es so vieles, was du dir aneignen musst: Technik, Datenschutz, Social Media Kanäle, SEO, … Wenn du neben all dem dann auch noch ständig grübeln musst, ob du die richtige Zielgruppe und das richtige Thema hast, bleibt keine Zeit mehr für dein eigentliches Business. Deshalb starte mit einem Blog Konzept, an dem du dich entlanghangeln kannst. Das ist nicht in Stein gemeißelt und kann sich laufend ändern (siehe den nächsten Punkt). Aber es bietet dir vor allem am Anfang den wichtigen roten Faden, den du brauchst.

15. Dein Blog verändert sich (inhaltlich).

Ständig. Überlege mal, wie dein Leben vor 10 Jahren ausgesehen hat. Hast du heute noch immer die gleichen Überzeugungen, Wünsche und den Wissensstand von damals? Ich unterstelle jetzt mal: nein. Deshalb ist es utopisch anzunehmen, dass auch dein Blog sich nicht verändert. Mit jedem Tag und mit jedem Blogartikel lernst du etwas Neues dazu. Und so entwickelst nicht nur du dich, sondern auch dein Blog.

16. Der Blog ist eine Website.

Das heißt, du kannst sofort mit deinem Blog online gehen, wenn du deinen ersten Artikel geschrieben hast. Du brauchst nicht erst eine Startseite oder Auflistung von Angeboten zu erstellen, um online gehen zu “dürfen”. Auch die Texte für deine About-Seite müssen nicht perfekt ausformuliert sein. Pack ein Foto drauf, schreib ein paar Zeilen und dann beginne zu bloggen. Und weil wir gerade dabei sind:

17. Dein Blog Design wird nie “fertig” oder “bereit zum Veröffentlichen” sein.

Warte mit dem ersten Blogartikel also nicht, bis du das perfekte Blog Design hast. Denn das gibt es nicht!
Ich verrate dir ein Geheimnis: Du kannst auch einen erfolgreichen Blog mit hunderten oder tausenden Besuchern täglich haben, wenn dein Blog Design wirklich grottig ist. Okay, lesbar sollten die Texte sein. Aber die Texte und Inhalte machen Leser zu Kunden, nicht das Aussehen.

18. Bloggen funktioniert am besten im Austausch mit Gleichgesinnten.

Sich alleine durchzuschlagen ist in keinem Lebensbereich wirklich lustig. Gerade beim Bloggen ist die gegenseitige Unterstützung, Verlinkung oder Motivation unheimlich wichtig. Deshalb habe ich auch meinen Mitgliederbereich, die Blogothek gegründet, wo genau das passiert. Denn…

19. Bloggen ist ein Marathon, kein Sprint.

Wer dir weismachen will, dass er innerhalb von 2 Monaten 2.000 Leser pro Tag hatte, schummelt. So Berichte habe ich schon oft gelesen, aber da wurden Statistik-Tools manipuliert oder Ads mit hohem Budget geschaltet. Klar, Ads sind durchaus erlaubt. Aber dann darf man sich nicht mit jemandem vergleichen, der keine schaltet 😉

Das sind sie, meine Überzeugungen zum Thema Bloggen in 19 Punkten zusammengefasst.

Was ist mit dir: In welchen Punkten stimmst du mit mir überein? Bei welchen Punkten hast du eine andere Ansicht zum Bloggen? Hinterlass mir gerne einen Kommentar!

2 Kommentare zu „Mein Blogging-Manifest“

  1. Ich pflichte dir in allen 19 Punkten vollinhaltlich bei. Wobei ich aber zugeben muss, dass ich mir bloggen einfacher vorgestellt hab und das Auseinandersetzen mit der Technik mir gar keinen Spaß macht. Aber daran arbeit ich, indem ich mir immer wieder selbst auf die Schulter klopfe und mir sag: „Hey, ich mach das gar nicht so schlecht und es gibt Millionen Menschen, die noch technik-untalentierter sind als ich.“ ;-)

  2. Liebe Janneke,

    danke für diesen Artikel. Ich kann dir in allen Punkten zustimmen. Danke auch nochmal für den Reminder. Oft zweifelt man daran, ob ein Blog wirklich Sinn macht. Doch ich finde, wenn man Spaß am Schreiben hat, dass man sich dann um einiges leichter tut.

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